Full text: Fiktionen in der Mathematik

k t i o n e n 
Grundlagen der Y a i h i n g e r s c h e n F i k t i o n s 1 e h r e 
13 
Kategorien ist noch 
ie Psyche den Ein- 
iswert dieser Kate- 
II. 
Die Grundlagen der Vaihingerschen Fiktionslehre. 
1er Erkenntnis als 
i Wert. Das Denken 
ommen; es fingiert 
zu und verbindet 
l „Eigenschaft“ sind 
, nur Mittel, welche 
! zu erreichen. Der 
nn praktischer, die 
mg 50 ), die Erkennt- 
is Ziel des Denkens 
ern das Handeln. 
Wenn wir nun zu der in Kapitel I dargelegten Fiktionslehre 
Vaihingers Stellung nehmen wollen, so müssen wir vor allem 
die Voraussetzungen kennen lernen, die seiner Theorie zu 
grunde liegen. Statt nun die verschiedenen philosophischen 
Richtungen, von denen Vaihinger beeinflußt ist, den Volun 
tarismus und Pragmatismus, den Biologismus und Positivis 
mus von Mach und Avenarius, die Darwinsche Entwicklungs 
lehre u. a. einer speziellen Kritik zu unterwerfen, sollen hier 
zwei für die Fiktionstheorie fundamentale Begriffe unter 
sucht werden, der Wirklichkeitsbegriff und der Wahrheits 
begriff. 
Vaihinger charakterisiert allgemein die Fiktion als ein 
Unwirkliches, das aber als Wirkliches angesehen und be 
handelt wird. 
Was ist nun wirklich? 
A. 
M. Kronenberg 51 ) macht Vaihinger den Vorwurf, daß 
er in seinem Werk nirgends feste Anhaltspunkte dafür gebe, 
was er unter der „Wirklichkeit“ verstehe. Das Wirkliche sei 
bald objektiv, bald subjektiv charakterisiert, bald erkenntnis- 
theoretisch, bald rein psychologisch bestimmt; oft blieben 
Wirklichkeit und Reales in einem gewissen Halbdunkel, wo 
man Wirklichkeit etwa gleich dem setze, was das naive Be 
wußtsein „wirklich“ nenne. 
Noch heilloser sei der Widerspruch in der eigentlichen logi 
schen Theorie; da Allgemeinbegriffe und Kategorien als Fik 
tionen betrachtet würden, sei auch die Wirklichkeit eine Fik 
tion und die ganze Theorie falle in sich zusammen. 
Und doch hat H. Vaihinger auf die vorgelegte Frage an ver 
schiedenen Stellen seines Werkes sehr bündige Antworten ge
	        
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