Full text: Fiktionen in der Mathematik

t i o n e n 
Grundlagen der Vaihingerschen Fiktionslehre 
B etsch. 
8 
33 
ien bloßen Hilfs- 
ät zuerkennt, so 
alle zeitlich 
nich, und es fehlt 
zu erklären, die 
f stellen wir nun 
«griff gegenüber, 
hie wohl bekannt 
mg und sieht ihn 
die Idee der be- 
an. Diese Ideen 
e Welt neben der 
»materielle Welt 
en sind für Plato 
(■gehen der räum- 
r aus dieser Welt 
ndelnde Ich, das 
und in den Be 
strebt. Das Den- 
it nach ein Zu 
reifender innerer 
lute, das Geistige 
t und wird sich 
selbst in seinen 
alles denkfremde 
igbleibende Den- 
gische als Welt- 
alles Denken der 
. So ist also bei 
zu nehmen, die 
ngen der Allver- 
nunft, Bestimmungen der unendlichen Idee, die alle Wirklich 
keit in sich schließt. 
Bei den heutigen Vertretern der Denkimmanenz, zu denen 
vor allem die Marburger Schule gehört, soll diese nicht 
metaphysisch genommen werden. Als Repräsentanten dieser 
Richtung seien H. Cohen und P. Natorp angeführt. 
H. Cohen gilt das Denken von vornherein als „Denken des 
Seins“, das Denken „erschafft“ die Grundlagen des Seins. Un 
besehen, ungeprüft steht ihm die „Schöpferkraft des Denkens“ 
fest. Was Cohen „Denken des Ursprungs“ nennt, besagt, daß 
das Denken, ohne an Gegebenes anzuknüpfen, sich von Anfang 
an als schöpferisches Denken des Seins betätigt. Das Denken 
ist Erzeugung, und zwar ist die Erzeugung selbst das Er 
zeugnis 92 ). 
Kaum geringer sind die Voraussetzungen, die Natorp von 
vornherein macht und wir müssen später bei den mathemati 
schen Ausführungen wieder auf sie zurückkommen. Hier inter 
essiert uns mehr die Frage, welche Art von Seinsgültigkeit 
den vom Denken erzeugten Zusammenhängen und Einheiten 
zuzuschreiben ist. Für Natorp gibt es kein Denkunabhängiges, 
kein Sein, das bestehen bleibt, auch wenn das Denken weg 
fällt. Wie bei ihm alles dem Denken untergeordnet wird, mag 
eine Stelle aus seinem Buch: „Die logischen Grundlagen der 
exakten Wissenschaften“ zeigen 93 ): „Erfahrung mag noch so 
sehr auf dem Denken beruhen, sie ist doch etwas mehr als nur 
überhaupt Denken; jedenfalls mehr als das Denken, welches 
nur Denken der Quantität und Qualität wäre. Nicht als hätte 
die Logik hier nun doch zum ,gegebenen* Wirklichen zu 
flüchten; das hieße den Weg des reinen Denkens schlechthin 
verlassen. Sondern was Erfahrung mehr enthält gegenüber 
dem Denken, wie wir es bis dahin kennenlernten, dem Den 
ken der Quantität und Qualität, muß in seiner Möglichkeit 
doch wiederum als Denken, als eine höhere Stufe, 
gleichsam eine höhere Potenz des Denkens sich verstehen las 
sen. Wirklichkeitselbst,GegebenheitistDenk- 
bestimmung und zuletzt Leistung reinen Denkens.“
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.