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IV. Kapitel. Die relativen Zahlen.
Wenn ß eine positive Zahl bedeutet, so ist die so gebildete
Zahl cp identisch mit dem Produkte der Zahlen cc, ß.
Weiter ist leicht zu zeigen, daß, wenn a und ß beliebige relative
Zahlen sind, für die Rechenoperation, durch welche cp aus a und ß
entsteht, dieselben Gesetze gelten, die wir Kap. I, § 5 B und C für
die Multiplikation absoluter Zahlen abgeleitet haben. Die Gültigkeit
des kommutativen Gesetzes, a • ß — ß • cc, und die des assoziativen,
(cc ■ ß) • y — a • (ß • y), ist evident. Um auch die Richtigkeit der Formel
(cc + ß)-y = cc-y + ß- y
(distributives Gesetz) nachzuweisen, müssen wir die Fälle, daß cc, ß, y
positiv oder negativ sind, einzeln durchgehen.
Es sei 1.
cc = — a, ß = - b, y = + c,
dann ist (nach § 2 A, I)
cc + ß = — (a + &) j
also
(« + ß) * V = — [(« + 6) • c]
(nach der vorher gegebenen Definition); andererseits
a ■ y == — ac, ß ■ y = — hc und a • y + ß • y = — (ac + 6c).
Da für absolute Zahlen (a + h)c = ac + hc, so ist im Falle 1.
das distributive Gesetz bewiesen.
Es sei 2.
a = — a, ß = -f b, (a > b) und y = — c,
dann ist (§ 2 A, II)
a-\-ß = — a + b = — (a —b),
(« + ß) ' y = + [(«-&) • c],
andrerseits
cc ■ y = + ac, ß • y = — bc, cc • y + ß ■ y = + (ac — bc),
und da für absolute Zahlen
(a — b)c = ac — bc,
so gilt auch im Falle 2. das distributive Gesetz.
Für die noch fehlenden Fälle ist der Beweis ganz ähnlich zu
führen. Da nun alle Formeln des Kap. I, § 5 C aus dem kommuta
tiven, dem assoziativen und dem distributiven Gesetze hergeleitet
worden sind, ohne daß es nötig war, auf die Bedeutung des Produktes