§ 1 D. Eine Anwendung der Kombinatorik. 191
Für u n + 1 läßt sich leicht eine Rekursionsformel ableiten. Bei
jeder möglichen Berechnung einer (n -f 1) gliedrigen Summe besteht
der letzte Schritt notwendig in der Zusammenfassung zweier Summanden,
von denen der erste durch Addition aus den ersten i 7 der zweite
durch Addition aus den letzten n + 1 — i Gliedern auf irgend eine
Weise entstanden ist, wo i einen der Werte 1, 2, 3, ... n hat.
Da die i gliedrige Summe auf u i} die (n + 1 — i) gliedrige auf
u n+1 _ i Arten (immer hei unveränderter Reihenfolge der Summanden)
gebildet werden kann, so ergeben sich für einen bestimmten Wert
von i gerade u { ■ u n+1 _ i Möglichkeiten der Summenbildung; für alle zu
lässigen Werte von i beträgt also die Anzahl der Möglichkeiten
U n +1 = U 1 • U n + U 2 ’ U n-1 + U 3 ' U n-2 ") 1“ U n -1 • U 2 + U n ■ U t‘
Offenbar ist
% = 1, % = 1 ,
also
u s ~ “k ti'2 = 2,
= u x u z + w 2 m 2 + %Mj = 2 + 1 + 2 = 5 usw.
Aus der soeben angegebenen Rekursionsformel läßt sich zwar
unschwer eine independente Darstellung von u n herleiten. Wir hätten
dazu aber eine Reihenentwicklung nötig, deren Kenntnis an dieser
Stelle nicht vorausgesetzt werden kann. Wir wollen deshalb die ein
fache Methode mitteilen, welche Rodrigues in dem schon zitierten
Aufsatze zur direkten Bestimmung von v n gegeben hat.
Auf welche der v n möglichen Arten man auch die Summe von
n Gliedern bilden möge, so sind stets, wenn immer nur zwei Glieder
zu Teilsummen zusammengefaßt werden, im ganzen (n — 1) Schritte,
d. h. solche Zusammenfassungen zweier Glieder zu einer Teilsumme,
erforderlich. Wenn man zur Berechnung der n gliedrigen Summe
irgend eine bestimmte Methode gewählt hat, kann ein (n + l) tes Glied
bei jedem der (n — 1) Schritte hinzugenommen werden, und zwar in
vierfacher Weise, nämlich als erster oder als zweiter Summand der
ersten Teilsumme oder als erster oder als zweiter Summand der
zweiten Teilsumme, im ganzen also auf 4 (w — 1) Arten; endlich kann
aber auch der (n -f l) te Summand mit der fertigen Summe der n
ersten Summanden, und zwar auf zwei Arten, zu einer Summe ver
einigt werden. Jeder bestimmten Art der Bildung einer n gliedrigen
Summe entsprechen also
4(w— l) + 2 = 4w — 2
Möglichkeiten, eine Summe aus (n + 1) Summanden zu bilden; des
halb ist