252 V. Kapitel. Rechenoperationen im Bereiche der rationalen Zahlen..
der Logarithmen aller Zahlen von 1 bis 100 000 stammt von Vlack,,
sie gibt die Logarithmen auf 10 Dezimalen. Lange Zeit hindurch
hat man sich mit Vorliebe siebenstelliger Tafeln bedient. Erst im
19. Jahrhundert ist man auf fünf- oder vierstellige zurückgegangen,
deren Genauigkeit für die meisten praktischen Zwecke als ausreichend
erkannt worden ist. Selbstverständlich kann keine Tafel die Log
arithmen aller Zahlen enthalten. So gibt z. B. die namentlich früher
viel benutzte siebenstellige Yegasche Tafel die Logarithmen aller
fünfstelligen Zahlen. Unmittelbar kann man aus ihr entnehmen auch
die Logarithmen aller sechsstelligen Zahlen, deren letzte Ziffer eine
Null, die aller siebenstelligen Zahlen, deren beide letzte Ziffern Nullen
sind, usw. Durch ein einfaches Rechnungsverfahren, die sogenannte
Interpolation, bestimmt man aber mittels der Tafel den Logarithmus
jeder beliebigen sechs- oder siebenstelligen Zahl auf sieben Dezimalen
genau. Je zwei aufeinanderfolgende Zahlen der Tafel haben die kon
stante Differenz 1 bezüglich, wenn wir alle Zahlen durch Anhängen
von zwei Nullen zu siebenstelligen machen, die Differenz 100. Der
Anblick der Tafel lehrt, daß die Differenz zweier aufeinanderfolgenden
Logarithmen nicht immer denselben Wert hat, vielmehr allmählich
abnimmt. Benachbarte Differenzen sind aber gleich oder doch nahezu
gleich. So entnehmen wir z. B. aus einer zufällig aufgeschlagenen
Seite der Yegaschen Tafel, daß in dem Intervall 4729400—4729900
einer Vermehrung des Numerus um 100 stets eine Vermehrung des-
Logarithmus um 92 • 10" 7 entspricht. Um so mehr werden wir be
rechtigt sein, für das kleinere Intervall 4729400—4729500 anzu
nehmen, daß jedesmal, wenn der Numerus um denselben Betrag;
wächst, auch der Logarithmus um gleichviel zunimmt. Es muß dann
einer Zunahme des Numerus um 1 ein Wachsen des Logarithmus um
0,92 • 10" 7 und einer Zunahme des Numerus um d (d < 100) ein,
Wachsen des Logarithmus um d • 0,92 • IO -7 entsprechen. So ergibt,
sich z. B.:
log 4 729 452 = log 4 729 400 + 52 • 0,92 • IO" 7
= 6,6748060 + 47,84 • IO" 7
= 6,6748108.
In ähnlicher Weise kann man auch eine achte Stelle des Numerus;
noch berücksichtigen; die neunte Stelle aber übt auf einen sieben
stelligen Logarithmus keinen Einfluß mehr aus. Zu einer Ungenauig
keit in der letzten (siebenten) Stelle könnte die Voraussetzung, daß
in dem Intervall zweier aufeinanderfolgenden Zahlen die Logarithmen-
Anderung der Numerus-Änderung proportional gesetzt werden darf,
am ehesten noch für solche Zahlen führen, die im Anfänge der Tafel