254 V. Kapitel. Rechenoperationen im Bereiche der rationalen Zahlen.
E. Anwendung der Logarithmen zur Erleichterung von Zahlenrechnungeu.
Additions- und Subtraktions-Logarithmen.
Die großen Vorteile der Logarithmen für das numerische Rechnen
beruhen auf der Benutzung der Formeln (ygl. Kap. I, § 8 C):
log {a ■ b ■ c • • •) = log a -f log 5 -f- log c -+- • • •,
lo » (t) =loga-log5,
loga”= n • log<x,
log V~ü = • log a.
Sie erlauben, jede Multiplikation von Zahlen durch eine Addition
ihrer Logarithmen, jede Division durch eine Subtraktion, jede Po
tenzierung durch eine Multiplikation, jede Radizierung durch eine
Division zu ersetzen. Man kann so mittels der Logarithmen sich die
Berechnung jedes Ausdrucks erleichtern, in welchem nur Produkte,
Quotienten, Potenzen und Wurzeln Vorkommen. Wenn z. B.
x =
wo m den schon vorher (S. 251) angegebenen Modul 0,43429448 ... bedeutet.
Ist nun, wie in den Yegaschen Tafeln, a eine fünfstellige Zahl und x<^ 1, so ist
usw.
Wenn wir die Mantisse auf 7 Stellen beschränken, kommt demnach von der un
endlichen Reihe nur das erste Glied in Betracht, und man darf dann
log (a -f- x) — log a — • £c,
d, h. die Logarithmus-Änderung der Numerus-Änderung x proportional setzen. Der
Proportionalitätsfaktor nimmt mit wachsendem Numerus a ab. Nicht ohne
1 / cc \ ^
weiteres vernachlässigen dürfte man das zweite Glied — m-1—j der obigen Reihe,
falls man vom Logarithmus mehr als 7 Dezimalstellen haben will. Genaueres
über die alsdann erforderliche Interpolation sowie über die Fehlerbestimmung
findet man in Lüroth, Vorlesungen über numerisches Rechnen, Leipzig 1900, 6.,
7. u. 8. Kap. Ygl. auch Weber-Wellstein, Encyklopädie d. Elementaren Algebra
und Analysis, Bd. I (2. Aufl.), S. 124 und Encyklopädie der Mathemat. Wissensch.
Bd. I, S. 806.