Wörterbuch der Philosophie: A=A bis Goethes Weisheit

Mauthner, Fritz

Bibliographic data

Multivolume work

Persistent identifier:: 1691191310

Author:: Mauthner, Fritz

Title:: Wörterbuch der Philosophie

Sub title:: neue Beiträge zu einer Kritik der Sprache

Edition title:: Zweite, vermehrte Auflage

Year of publication:: 1923

Place of publication:: Leipzig

Publisher of the original:: Verlag von Felix Meiner

Identifier (digital):: 1691191310

Language:: German

Additional Notes:: Bände 1-3 erschienen von 1923-1924

Document type:: Multivolume work

Volume

Persistent identifier:: 1691191736

Author:: Mauthner, Fritz

Title:: A=A bis Goethes Weisheit

Scope:: CXXX, 661 Seiten

Edition title:: Zweite, vermehrte Auflage

Year of publication:: 1923

Place of publication:: Leipzig

Publisher of the original:: Verlag von Felix Meiner

Identifier (digital):: 1691191736

Signature of the source:: a 1017(1),2

Language:: German

Usage licence:: Public Domain Mark 1.0

Publisher of the digital copy:: Technische Informationsbibliothek Hannover

Place of publication of the digital copy:: Hannover

Year of publication of the original:: 2020

Document type:: Volume

Collection:: Philosophy

Section

Title:: D.

Document type:: Multivolume work

Structure type:: Section

Dämon | manch eigent. D ® St, des. Dämon, Ein belehrendes Beispiel für die Zähigkeit von tschrei- Scheinbegriffen; seit Homeros ist das Wort Dichtern wie Philo- wieder sophen geläufig. Freilich wissen die Wortphilologen nicht, wie melden sie dasuwr ableiten sollen (die Platonische Etymologie, von dan- Ya uwy, kundig, ist doch wohl unsinnig; eine Entlehnung, nicht ie“ Verwandtschaft, aus dem Indischen oder Zend eher einleuch- tend: aus der sogenannten Sanskritwurzel div, wenn es eine solche gab, kam vielleicht in der Zendsprache da@&va = Dämon); die Sachphilologen wissen nur zu sagen, daß dxsuwr bei Home- ros noch kein Mittelglied zwischen Gott und Mensch bedeutete, nn sondern geradezu etwas Göttliches; der Anruf Öwxwuovıe fFrei- yon Allan lich hatte alle Schattierungen von Du Göttlicher bis Du Narr. he Taler Erst später wurde das Wort zu einer Bezeichnung für die Mit- che‘ das telwesen, die guten wie die bösen Genien; im Neuen Testamente als ie allein für die bösen, für die Teufel. Die Literatur über das ntologt- Scherzwort des Sokrates, über sein dasuovıor, möchte ich doch ick nicht vermehren. Von den Neuplatonikern wurde die Dämono- und ein logie in ein förmliches System gebracht, wovon einige Bruch- ni stücke in unseren Schulen noch gelehrt werden, z. B. die Lehre el WM von den Engeln. Das Mittelalter sah die Welt voll von Dä- eiet de monen; bis tief ins 18, Jahrhundert spukten sie. Wir glauben nicht mehr an solche Geister, weder an gute noch an böse; en Var aber unter uns wird das Wort dämomnisch wieder häufig ge- „Sa x braucht. Was man aber, etwa seit der Zeit von Lord Byron, % Tal in unseren Kultursprachen mit einer gewissen unklaren Gleich- je der mäßigkeit unter dämomnisch versteht, das ist so ziemlich das au Gegenteil von dem, was Altertum und Mittelalter bei dem entsprechenden Worte dachten. Einst bezeichnete es einen Pr Menschen, der ungewöhnliche Handlungen oder Werke aus- On führt, unter dem zwingenden Einflusse einer ihm fremden Zau- l gl N bergewalt, einer großen oder kleinen Gottheit; heute bezeichnet it SHE es einen Menschen, der ungewöhnliche Taten oder Werke voll- Suhiel bringt ohne jeden fremden Einfluß, nur von einer unwider- irite Ma stehlichen Neigung getrieben, von seiner eigensten Persönlich- 261

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