Wörterbuch der Philosophie: A=A bis Goethes Weisheit

Mauthner, Fritz

Bibliographic data

Multivolume work

Persistent identifier:: 1691191310

Author:: Mauthner, Fritz

Title:: Wörterbuch der Philosophie

Sub title:: neue Beiträge zu einer Kritik der Sprache

Edition title:: Zweite, vermehrte Auflage

Year of publication:: 1923

Place of publication:: Leipzig

Publisher of the original:: Verlag von Felix Meiner

Identifier (digital):: 1691191310

Language:: German

Additional Notes:: Bände 1-3 erschienen von 1923-1924

Document type:: Multivolume work

Volume

Persistent identifier:: 1691191736

Author:: Mauthner, Fritz

Title:: A=A bis Goethes Weisheit

Scope:: CXXX, 661 Seiten

Edition title:: Zweite, vermehrte Auflage

Year of publication:: 1923

Place of publication:: Leipzig

Publisher of the original:: Verlag von Felix Meiner

Identifier (digital):: 1691191736

Signature of the source:: a 1017(1),2

Language:: German

Usage licence:: Public Domain Mark 1.0

Publisher of the digital copy:: Technische Informationsbibliothek Hannover

Place of publication of the digital copy:: Hannover

Year of publication of the original:: 2020

Document type:: Volume

Collection:: Philosophy

Section

Title:: F.

Document type:: Multivolume work

Structure type:: Section

£ Mauthner: Wörterbuch der Philosophie ewige Dauer habe, nicht historisch aus- und umgebildet werde, der sollte auch nicht von ewigen Wahrheiten reden. Die Wahr- heit ist nirgends in der Welt außer in den Menschenköpfen, wo sie auch nichts weiter ist als eine besondre Aufmerksam- keit, eine Bejahung von Urteilen und Vorurteilen, die ja auch ohne diese Aufmerksamkeit oder Bejahung für wahr gehalten worden sind. Das gilt von den banalsten ewigen Wahrheiten („Vergehen müssen bestraft werden“) bis zu dem obersten Grundsatz der neuen Weltanschauung („Die Energie ist kon- stant‘). Die Wahrheiten sind nicht in der Wirklichkeit, sind nur in den Menschenköpfen (Descartes: Aeternae veritates nullam existentiam extra cogitationem nostram habent; Princ. phil. I. 48), sind eigentlich nur in der Menschensprache, die sich aus- und umbildet von Volk zu Volk, von Geschlecht zu Geschlecht. Es kann also ebenso wenig eine ewige Wahrheit ge- ben, als es irgendwo eine ewige Sprache gibt. Auch der Satz von der Erhaltung oder Konstanz der Energie wird (in dieser Form) nicht ewig dauern; und ich meine nicht die Form seiner Worte, sondern die seiner Begriffe. FE. falsch, — In einer systematischen Darstellung der vor- getragenen Weltanschauung müßte die Untersuchung des Wahrheitsbegriffs eine der ersten Stellen einnehmen; im Al- phabet ist der spät erfundene Buchstabe W, ursprünglich ein Halbvokal, hinter das lateinische U zu stehen gekommen, ob- gleich der nach der jetzigen Aussprache besser dem B hätte angegliedert werden können. So werden wir, gezwungen von der Zufallsgeschichte des Alphabets, erst gegen das Ende uns- res Weges (vgl. Art. Wahrheit) erfahren, wie es um diesen Begriff stehe: daß der Gegensatz zwischen Glaube und Wahr- heit, auf den unsre ungläubige Zeit so stolz ist, in unserm Denken gar nicht vorhanden sei, daß glauben und für wahr halten in Beziehung auf unsre Urteile ungefähr das’ Gleiche ausdrücke. Ich habe schon in meiner Sprachkritik (I? S. 693 458

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