Die Strahlenbrechung auf der Sonne

schmidt, august

Bibliographic data

Monograph

Persistent identifier:: 830255664

Author:: Schmidt, August

Title:: Die Strahlenbrechung auf der Sonne

Sub title:: ein geometrischer Beitrag zur Sonnenphysik ; mit Figuren im Text

Scope:: 32 Seiten

Year of publication:: 1891

Place of publication:: Stuttgart

Publisher of the original:: Metzler

Identifier (digital):: 830255664

Illustration:: Diagramme

Signature of the source:: Astr. 8376

Language:: German

Usage licence:: Public Domain Mark 1.0

Publisher of the digital copy:: Technische Informationsbibliothek Hannover

Place of publication of the digital copy:: Hannover

Year of publication of the original:: 2015

Document type:: Monograph

Collection:: Astronomy

Introduction

Title:: Einleitung.

Document type:: Monograph

Structure type:: Introduction

13 fläche nicht verlassen, die Erde würde einen Himmelskörper zweiter Art bilden. Um die Höhe h der kritischen Sphäre zu finden, für welche g = r h sein muss, genügt eine Näherungsrechnung. Her Wert von n ist wenig von der Einheit verschieden in allen Höhen, ri da gegen ändert sich proportional der Luftdichte, soll also g 25mal grösser werden, als an der Oberfläche, so muss die Luftdichte 25 mal kleiner sein und dieses ist nach dem Barometergesetz der Fall in h = 26 km Höhe. Bei dieser Höhe der kritischen Sphäre über der Oberfläche berechnet sich der kritische Winkel i an der Oberfläche nach der Gleichung 3), es ist: n x r sin i = ?? 2 ( r + fy sin 90°, wobei m = 1,000 295 , n 2 = 1 + 0,000 295 : 25 = 1,000 012 zu setzen ist. Es findet sich ¿ = 88° 44'. Ein Bewohner dieser vergrösserten Erde, etwa ein Beobachter auf der Oberfläche des Meeres, hätte den Eindruck, als ob er sich in der Mitte einer schalenförmigen Vertiefung befände, der Band der Schale, der scheinbare Hori zont, läge 1° 16' über dem wahren Horizont, die Fernsicht aber würde sich auf die ganze Oberfläche erstrecken unter unendlicher Verzerrung der abge kehrten Oberflächenseite und der sich unendlich wiederholenden ringförmigen Oberflächenbilder. Über dem scheinbaren Horizont in der Höhe von 1« 16' würden die Bilder des Himmels folgen, zunächst in sehr schmalen unendlich verzerrten Bingen und dann mit gegen das Zenit verschwindender Verzerrung zuletzt das Hauptbild des ganzen Himmels. Von solchen Wundern aber würde ein Beobachter gar nichts bemerken, der sich ausserhalb der Atmosphäre in einer Entfernung e von dem riesigen Himmelskörper befände, bei welcher ihm der ganze grosse Durchmesser nur unter dem Winkel von 82 Minuten erschiene, so wie uns Erdbewohnern der Sonnendurchmesser. Auf eine solche Entfernung erscheint eine Länge von 100 geographischen Meilen nur unter dem Winkel von einer Bogensekunde. Da sich das ganze System der ringförmigen Oberflächenbilder auf einen Bruchteil der Höhe h = 26 km zusammendrängen müsste, könnte an eine Wahrnehmung auch nur des Gesamteindrucks der Erscheinung nicht wohl gedacht werden, nicht einmal an eine Erweiterung des Bildes über die Grenzen der dem Auge zugekehrten Oberflächenseite hinaus. Die dem Auge zugekehrte Seite, welche ohne Strahlenbrechung als Scheibe vom Badius r erscheinen würde, erleidet in Folge der Strahlenbrechung eine schwache Vergrösserung; das ganze Bild der Oberfläche aber zeigt in Folge der Strahlenbrechung den Badius x x — n x r sin i. Nun ist bei den gemachten Annahmen n x sini = 1,000 051, und daher könnte das ganze System der Bilderweiteruug über die Grenzen des zugekehrten Ober flächengebiets nur eine Bingbreite besitzen, welche uns unter einem kleineren Winkel als 0,000 051.16 Minuten oder 0,05 Sekunden erscheinen müsste. Die

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