Die Strahlenbrechung auf der Sonne

schmidt, august

Bibliographic data

Monograph

Persistent identifier:: 830255664

Author:: Schmidt, August

Title:: Die Strahlenbrechung auf der Sonne

Sub title:: ein geometrischer Beitrag zur Sonnenphysik ; mit Figuren im Text

Scope:: 32 Seiten

Year of publication:: 1891

Place of publication:: Stuttgart

Publisher of the original:: Metzler

Identifier (digital):: 830255664

Illustration:: Diagramme

Signature of the source:: Astr. 8376

Language:: German

Usage licence:: Public Domain Mark 1.0

Publisher of the digital copy:: Technische Informationsbibliothek Hannover

Place of publication of the digital copy:: Hannover

Year of publication of the original:: 2015

Document type:: Monograph

Collection:: Astronomy

Introduction

Title:: Einleitung.

Document type:: Monograph

Structure type:: Introduction

10 so gleicht der Strahl der Bahn eines geworfenen Körpers, er erreicht eine grösste Höhe mit horizontaler Richtung im Scheitel, um in symmetrischem Bogen wieder zur Oberfläche herabzusteigen. Ist « genau gleich so erhält der Strahl seinen Scheitel in der kritischen Sphäre selbst, da aber ein in der kritischen Sphäre horizontaler Strahl nicht von der Oberfläche stammen kann, so löst sich der Widerspruch dadurch, dass dieser kritische Strahl sich der kritischen Sphäre in unendlich vielen Umläufen asymptotisch nähert. Wenn a nahe bei i liegt, so verläuft der Strahl lange in der Nähe der kriti schen Sphäre, und je näher « bei i liegt, um so grösser ist die Zahl der Umläufe, auf welchen der Strahl die kritische Sphäre be gleitet, bis er sie entweder nach unten wieder verlässt oder nach oben durchschneidet. Zwischen je zwei Punkten eines derartigen radial veränder lichen Mittels giebt es unendlich viele verschiedene Strahlen, welche beide Punkte verbinden, verschieden je nach der Zahl ihrer Umläufe. Diese unendliche Mannigfaltigkeit der Lichtwege zwischen zwei Punk ten giebt dem Grundgesetz der Refraktion, von welchem Kummer ausgeht, dass nämlich der Lichtstrahl der Weg der kürzesten Zeit zwischen zwei Punkten sei, eine eigentümliche Beleuchtung. Jeder der unendlich vielen Wege bildet ein relatives Minimum. Für' ein Auge ausserhalb der Atmosphäre des Himmelskörpers entsteht ein unendlich mannigfaltiges Bild seiner Oberfläche. Die Mitte der Bildscheibe zeigt ein etwas vergrössertes Bild der dem Auge zugekehrten Seite der Oberfläche, an dieses Bild schliesst sich in konzentrischem Ring das verzerrte Bild der Rückseite, der dem Auge abgekehrte Pol dieser Rückseite ist bis zum Kreise verzerrt. An diesen Ring schliesst sich ein zweiter, dritter u. s. f., jeder im Vergleich mit dem vorhergehenden verschwindend breit, aber jeder eine Wiederholung des Bildes der ganzen Oberfläche bietend. Diese geometrischen Konsequenzen unserer schematischen Auf fassung brauchen uns für das Folgende nicht zu beirren, von prak tischer Bedeutung können Strahlen, die einen ganzen Umlauf oder gar mehrere solche in der Atmosphäre eines Himmelskörpers machen, nicht sein, was für das Folgende allein wichtig ist, das ist das Mass der Vergrösserung, welche der ganze Himmelskörper dem ent fernten Auge bietet, höchstens noch das Mass der Vergrösserung der Teile der zugekehrten Seite je nach ihrem Abstand von der Bildmitte.

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