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Viertes Kapitel: Die Ellipse.
dadurch eine einfache Konstruktion eines Kreishüschels (erster
Art), wenn seine Grenzpunkte gegeben sind.
Aufg. 11. Da die Tangenten von irgend einem Punkte
der Potenzlinie (der y-Achse) an die Kreise des Büschels gleich
lang sind, so liegen die Berührungspunkte wieder auf einem
Kreise, und zwar auf einem, der die sämtlichen Kreise des
Büschels x 2 + y 2 — 2h x + c 2 == 0 rechtwinklig schneidet. Die
Gleichung eines solchen Kreises mit dem Mittelpunkte (0, h')
lautet:
x 2 + y 2 — 2h'y — c 2 = 0.
Läßt man hierin h' einen variaheln Parameter bedeuten, so
stellt die Gleichung ein Kreisbüschel zweiter Art dar, dessen
sämtliche Kreise durch die Grenzpunkte des ersten Büschels
hindurchgehen. Jeder Kreis des einen Büschels schneidet jeden
des anderen rechtwinklig. Zeichne die beiden Büschel für ein
gegebenes c. Benutze dabei den Kreis x 2 + y 2 = c 2 .
Aufg. 12. Zeige, daß sich allgemein zwei Kreise
x 2 + y 2 + hx + cy + cl = 0
und
x 2 + y 2 + h'x + cy + d' = 0
rechtwinklig schneiden, wenn
IV + cc = 2(d + (V)
ist. Man kann daher stets einen Kreis konstruieren, der drei
gegebene rechtwinklig schneidet. Sein Mittelpunkt ist das
Radikalzentrum der drei Kreise.
Viertes Kapitel.
Die Ellipse.
§ 39. Definition und Gleichung der Ellipse.
Die Ellipse ist der Ort aller Punkte, für die die
Summe der Abstände von zwei festen Punkten kon
stant ist.
Die beiden festen Punkte F und F' nennt man die Brenn
punkte, ihren halben Abstand die Exzentrizität der Ellipse.