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Sechstes Kapitel: Die Parabel.
Um die Gleichung der Parabel abzuleiten, wähle man die
Mitte des von dem Brennpunkte F auf die Direktrix gefällten
Lotes FG — p zum Anfangspunkte eines
rechtwinkligen Koordinatensystemes und
die Richtung von OF als die positive
Richtung der x- Achse. Die Abscissen
von F und G sind dann ^ und —
u u
Sei nun der Punkt P mit den Koordi
naten x, y gleichweit von dem Brenn
punkte und der Direktrix entfernt, also
FF = FL, dann folgt aus der Figur:
PP 2 = FFF + MF 2 - (f - aof + y 2
und:
FL
= PN+ NL = x + |
also:
(f-
- x) 2 + y 2 = (x + f) 2 ,
oder:
(i)
a,
II
(M
Dies ist die Gleichung der Parabel. Sie wird durch
die Koordinaten (0, 0) des Anfangspunktes befriedigt; die
Parabel geht also durch 0 hindurch, wie auch aus der Defi
nition unmittelbar folgt. Da sich ferner nur für positive x
reelle y aus der Gleichung ergeben, so liegt die Kurve ganz
auf der rechten Seite der i/-Achse. Jedem positiven x aber
entsprechen zwei entgegengesetzt gleiche y, d. h. die Parabel
liegt symmetrisch zur x-Achse. Diese Symmetrieachse wird
die Achse, ihr Anfangspunkt 0 der Scheitel der Parabel
genannt. Wächst x über alle Grenzen, so wird auch y un
endlich groß. Für x = ~ erhalten wir aus der Parahel
gleichung die beiden zum Brennpunkte gehörigen Ordinaten
y = +P- Wie bei der Ellipse und der Hyperbel bezeichnet
man p als den Halbparameter der Parabel. Dieser Halb
parameter p, der zugleich die Entfernung des Brennpunktes
von der Direktrix angibt, bestimmt vollständig die Gestalt
der Parabel.
Fig. 45.