Full text: Ziele und Resultate der neueren mathematisch-historischen Forschung

ten Satze der Kettenbruchlehre auf rasche Zunahme der Ge 
nauigkeit deutet. Nun ist 
383 — 22 = 311, 106 — 7 = 99; 
theilt man diese Zahlen in vier gleiche Theile und addirt die 
selben successive zu Zähler und Nenner der neu entstehenden 
Brüche, so resultirt die Aufeinanderfolge 
22 99| 177| 255| 333 
7 ’ Blf’ 56 p 811’ 106’ 
und der vorletzte dieser Brüche ist ersichtlich fast vollständig 
identisch mit dem aus der ägyptischen Zahl hervorgehenden 
W erthe 
/16\2 _ 256 
\ 9/ 81’ 
Man kann also behaupten, dass sich jener Näherungsbruch durch 
einen ganz naturgemässen Process aus den wirklichen ableitcn 
lasse. 
Dass in der Stereometrie, wenn wir uns dieses hier freilich 
nicht ganz passenden Namens bedienen dürfen, gerade die Pyra 
mide auftritt, ist gewiss sehr natürlich. Denkt man sich eine 
gerade Pyramide mit quadratischer Basis, so wird die „Höhe“ 
durch den Schwerpunkt dieses Quadrates hindurchgehen; durch 
diese Senkrechte sei senkrecht zu je zwei Gegenseiten der Grund 
fläche eine Ebene gelegt, welche sonach aus der Pyramide zwei 
in der Höhe zusammenstossende congruente rechtwinklige Drei 
ecke ausschneidet. Ein solches rechtwinkliges Dreieck wird nun 
im Papyrus diskutirt. Leider kann zur Zeit über diese Stelle 
noch wenig ausgesagt werden, weshalb wir uns mit wörtlicher 
Anführung der bezüglichen Bemerkung Cantor’s 12 ) begnügen: 
„Aus Eisenlohr’s Veröffentlichungen führen wir ferner an, 
dass auch die Pyramide in dem Papyrus Rhind vorkommt, 
deren Name strenggenommen auf die Schreibweise mit y ver 
zichten sollte, da er nicht griechisch mit nvo, Feuer, sondern 
ägyptisch mit piremus, dem Namen der seitlichen Kante, zusarn- 
menhängt. Auf den Quotienten sekot, welcher bei der Pyramide 
auftritt und uns von hoher theoretischer Bedeutung zu sein 
scheint, dürfen wir nicht näher eingehen.“ Wir müssen die 
Gründe der Discretion achten, welche den beiden Heidelberger 
Gelehrten gewiss zu ihrem hohen Bedauern ein derartiges Still
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.