Full text: Ziele und Resultate der neueren mathematisch-historischen Forschung

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8j Ibid. S. 39 ff. 
9) Ibid. S. 43. 
10) Heronis Alexandrini Geometricorum et Stercometricorum Reliquiae, 
ed. Halt sch. Berolini 1864. Prolegom. S. 15. 
11) Arncth, Gosch, d. reinen Mathiem. S. 146, 
Note 24 und 25. 
Schon am Schlüsse der vorigen Note war darauf hinge 
deutet, dass aus Aegypten, sehr möglicherweise nicht ohne Mit 
wirkung II ero’s, eine Reihe elementar - geodätischer Formeln 
und zwar nicht der besten ihren Weg nach Rom fand. Schon 
A. v. Humboldt wies darauf hin, dass kundige ägyptische 
Feldmesser von Julius Caesar berufen worden seien 1 ) — 
ebenso wie ja auch in seinem Aufträge der Alexandriner Sosi- 
genes die Kalenderverbesserung in’s Werk setzte. Ritschl 
hat dann mit umfassender Gelehrsamkeit diese Einwanderung 
griechischer Geometer in’s Römerreich studirt 2 ) und eine Basis 
geschaffen, auf welcher eine wissenschaftliche Geschichte der 
römischen Agrimensoren entstehen konnte. 
Eine solche bietet uns nunmehr das ähnlich betitelte Werk 
Cantor’s, welches uns schon so häufig Stoff zu Erörterungen 
gab. Frühere mathematisch-historische Studien hatten den Ver 
fasser überzeugt, dass die Mathematik der Lateiner nicht mit 
den gewöhnlichen Schlagworten abgethan werden dürfe, dass 
vielmehr gerade sie, so arm sie auch immer an realem Inhalt 
sein möge, das eigentliche Verbindungsglied zwischen Alterthum 
und späterem Mittelalter abgäbe. Cantor stellte sich demge 
mäss die Aufgabe, erstlich die Quellen der römischen Mathe 
matik selbst genauer festzustellen, dann aber auch ihren grossen 
Einfluss auf spätere Generationen zu erforschen und zu zeigen, 
wie der in Rom geschaffene geistige Herd — so schwach uns 
immer seine Flammen Vorkommen mögen — gleichwohl seine 
Strahlen bis in die fernsten Regionen und Zeiten auszusenden 
vermochte. 
Die Quellen der römischen Feldraesskunst sind nun, wie uns 
Cantor überzeugend nachgewiesen zu haben scheint, durchaus 
nicht einheitlicher Natur; im Gegenthcil berühren sich hier 
national - italische und ägyptisch - hellenistische Einflüsse. Die 
noch lange Zeit gebräuchlichen Methoden der Landesvermessung,
	        
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