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Für jenen ersten Problemtheil war nun Regio mo nt an **)
der eigentliche Gesetzgeber. „Im 1500. und 1600. Jahre bedien
ten sich die neueren Astrologen lediglich der sogenannten ver
nünftigen Methode dos ßegiomontanus (methodus rationalis
bei Regiomontan)“, sagt Kordenbusch 6 ). Dann fährt er
lort: „Leadbettcr, Kepler, Schoner in Tabulis resolutis,
und Kapelli in Astrosophia numerica, nebst noch mehr anderen
lehrten in ihren Schriften ausführlich, wie die Spizen der Him
melshäuser durch die sphärische Dreiecksmessung zu berechnen
sind; andere als Strauch, Argolus, Koronelli, Gauri-
cin s *) und andere alte Ephemeristen weisen eine Methode an,
nach den Polhöhon der Oerter, in welchen man eine Himmels-
figur aufrichten will, berechnete Tafeln, diese hiezu benöthigten
Spizen zu erlangen.“
Heber den Charakter der Häuser erscheinen sehr viele Astro
logen sich selbst nicht recht klar gewesen zu sein. Indess ab-
strahirt man sich nach Regiomontan u. A. ihre Definition
wie folgt. Zwölf durch beide Pole der Ekliptik hindurchgehende
äquidistante Hauptkreise theilen die Himmelskugel in ebensoviele
congruente sphärische Zweiecke ein, welche man Himmelshäuser
nennt. Man übersieht nun sofort, dass die Berechnung dieser
Hülfsgebilde nur durch sphärische Dreiecke geleistet werden
kann, denn es liegt offenbar die Forderung vor: Für eine ge
gebene Polhöhe den Pol der Ekliptik zu finden, wenn deren
Schiefe gegeben ist. Auch die hieran sich anknüpfenden Unter
fragen waren nicht immer ganz einfach, und so hat der Eifer,
mit welchem man der Cultivirung einer Afterwissenschaft lebte,
**) Regiomontan hat offenbar nicht ganz genau gewusst, welche Stel
lung er zur ausübenden Astrologie einnchmen sollte. Seine astrologische
Einleitung zu den „Tabulae directionum“ ist streng wissenschaftlich gehalten
und lässt das banausische Detail vermissen. Freilich blieb er auch diesem
nicht fremd, denn er scheint zwei Schriften, und zwar in deutscher Sprache 4),
darüber verfasst zu haben. Der Umstand jedoch, dass er diese unter seinen
Papieren ruhig liegen liess — erst Schoner fand und edirte sie — scheint
uns dafür zu sprechen, dass er von ihrem Werthc gerade nicht allzuhoch
dachte, und wir würden sogar die Autorschaft des grossen Mathematikers
direkt in Zweifel ziehen, wenn dieselbe von Doppelmayr 5 ) nicht ganz aus
drücklich bestätigt würde.
*) Soll heissen: Gauricus.