Full text: Ziele und Resultate der neueren mathematisch-historischen Forschung

Spekulation, ihre Hülfsmittel waren nicht blos die gegenwärtig 
üblichen: Lineal und Zirkel, sie gebrauchten auch unmittelbare 
Messung durch den Massstab und Abwägung körperlicher Fi 
guren, die aus derselben Materie bestanden. Yon dem letzteren 
findet sich in Archimed’s Schrift über die Quadratur der 
Parabel ein Beispiel.“ 
1) Chasles, Geschichte der Geometrie, hauptsächlich mit Bezug auf die 
neueren Methoden, deutsch von Sohncke, Halle 18B9. S. 106. 
2) Barrow, Lectiones Hahitae in Scholis Publicis Acaderaiae Cantabri- 
giensis, Londini 1683. 
3) Newton, Enumeratio linearum tertii ordinis, Londini 1706. 
4) Günther, Vermischte Untersuchungen zur Geschichte der mathe 
matischen Wissenschaften, Leipzig 1876. S. 142. 
5) Baltzer, Mathematische Bemerkungen, Ber. d. k. sächs. Ges. d. 
Wissenschaften, math.-phys. Klasse 1873. S. 527. 
6) Chasles, S. 143. 
7) Ibid. S. 166. 
8) Ofterdinger, Ueber die Auffindung mathematischer Wahrheiten bei 
den Griechen, Archiv d. Math. u. Phys, o, Theil. S. 108. 
9) Gerhardt, Die Entdeckung der höheren Analysis, Halle 1855. S. 3. 
Note 6. 
Dass im Allgemeinen stets der historische Weg auch der 
naturgemässeste und darum am leichtesten verständliche ist, wird 
wohl kaum bestritten werden. Allein was theoretisch allseitig 
gebilligt ist, hat doch darum noch keineswegs auf allgemeinere 
Anerkennung und Anwendung in der Praxis zu hoffen, und so 
finden wir denn, dass über die Art und Weise des ersten Unter 
richtes in der höheren Analysis durchaus nicht die wünschens- 
werthe Uebereinstimmung herrscht. Der Anfänger, an welchen 
der ihm ganz neue Begriff des Unendlich Kleinen oder auch der 
Grenze *) plötzlich und unvermittelt herantritt, wird dadurch ge 
wöhnlich bis zu einem gewissen Grade frappirt werden. Der 
Lehrer wird zwar möglichst bald an geometrische Betrachtungen 
*) Der La gran ge’sehe Derivationskalkül, welcher für’s Erste allerdings 
etwas sehr Bestechendes hat und von den Lernenden besonders gerne acceptirt 
zu werden pflegte, hat bekanntlich die unangenehme Eigenschaft, bei einer 
gewissen Stelle plötzlich zu versagen, und ist deshalb in wissenschaftlichen 
Werken so gut wie total antiquirt.
	        
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