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iand sage Ihnen, da ich dies doch allein Ihrer Güte und Fürsorge
verdanke, meinen herzlichen Dank dafür. —
Ich hoffte, Sie heute vor acht Tagen in Göttingen zu sehen,
indem dieser Tag zu meiner Mutter Ankunft in Göttingen bestimmt
war; da aber ihre Abreise sich noch um zwei Tage verzögert hatte,
so mußte ich diesen mir so angenehmen Plan auf geben und mich
begnügen, sie am Mittwoch nachmittag zwischen hier und Münden
zu empfangen. —
Meine Frau, die sich mit der kleinen Emma gottlob sehr wohl
befindet, empfiehlt sich Ihnen aufs beste. Bestellen Sie gefälligst
ein Gleiches Ihrer Frau Gemahlin. — Joseph schreibt mir ja wohl
bald einmal wieder. —
Erhalten Sie ferner Ihre Liebe
Ihrem ganz ergebenen
Gerling.
Von Encke habe ich in diesen Tagen einen Brief gehabt. Er ist
voll Aerger, daß ihn ein unabwendbarer Befehl in Graudenz im
Laboratorium und beim Rekrutenexerzieren festhält. — Doch
schreibt er mir zugleich, daß er dort in praktischen Artillerie
kenntnissen viel lerne und den angestrengtesten Fleiß auf diese
Gegenstände wende. — Sein Bruder ist zur See nach Holland
geschickt und erwartet mit Sehnsucht die Ankunft eines ähnlichen
Befehls. — Er trägt mir auf, ihn Ihrem gütigen Andenken zu
empfehlen. —
Nr. 67. [Gerling an Gauß.]
Kassel, den 5. Oktober 1815.
Ich kann Ihnen heute, teuerster Herr Professor, schon etwas
von meinen Rechnungen über die Vesta mitteilen, mit denen es
freilich wieder, wie immer mit meinen Arbeiten, langsam geht. —
Außer den vier Beobachtungen von Gotha, die ich Ihnen schon
früher geschickt habe und bei denen die AR von Lindenau, die
Deklinationen von Nicolai sind, habe ich noch zwölf Beobachtungen
erhalten.
Prof. Struve brachte mir bei seiner Durchreise im Anfang
August folgende drei von ihm in Mannheim gemachte Beobach
tungen :
M.Z. in Mannh.
AR app. Vesta
1815. Juli 27 . . .
12h 32' 42,27"
312» 57' 40,50"
„ 29 . . .
12h 22' 57,85"
312» 29' 13,95"
„ 31 . . .
12h 13' 11,04"
312« 0' 24,30"