auch für die sorgfältige und verständnisvolle Herstellung der
Figuren, zu Danke verpflichtet. Eine ganze Korrektur hat ferner
gelesen mein verehrter Lehrer und Freund Prof. Dr. Ludwig
Schlesinger in Gießen, dem ich für seine Unterstützung und viel
fachen Anregungen herzlich verbunden bin.
Über den Inhalt des Briefwechsels ist folgendes zu sagen:
Von dem rein wissenschaftlichen Inhalt seien hier nur hervor
gehoben die Mitteilungen zur Geschichte der Konstruktion des
Siebzehnecks, Betrachtungen zur nichteuclidischen Geometrie,
elementar-geometrische Fragen, Ausschaltung der Exhaustions-
methode, geodätische Probleme mit Bezug auf die kurhessische
Triangulierung, die Gerling durchgeführt hatte. Hier ist Gauß
fast allein, doch nicht ausschließlich, der Gebende gewesen.
Daneben findet sich eine Unmenge historisch und kulturhistorisch
wertvoller Angaben, und vor allem gewähren uns die Briefe einen
tiefen Einblick in die menschlichen Verhältnisse der Brief-
schreiber. Und hier ist es vielfach Gerling, an den sich Gauß mit
der Bitte um Rat und Unterstützung wendet. Man sieht das all
mähliche Wachsen und Erstarken der innigen Freundschaft, die
beide Männer bis zum Tode verband.
Wie Gauß Gerling beurteilte, geht wohl am besten aus einem
Briefe an Olbers (24. Dezember 1830) hervor, in dem es sich um
die Besetzung der Göttinger Physikprofessur handelte, auf die Wil
helm Weber berufen wurde. Gauß schreibt darin: „WelcheAnsichten
man in Hannover in Rücksicht auf die pünktliche Wiederbesetzung
der Stelle hat, ist mir noch unbekannt, jedenfalls muß jeder, der
es mit Göttingen gut meint, wünschen, daß nicht ein seichter Viel
schreiber, sondern ein gründlicher Gelehrter gerufen werde. Mir
scheint, daß den verschiedenartigen Forderungen, die an den Nach
folger zu machen sein werden, nicht leicht jemand vollständiger
genügen möchte, als unser Gerling in Marburg. Er ist ein gründ
licher Mathematiker, ein gründlicher Physiker, ein sehr geschickter
Experimentator, ein ganz vortrefflicher Dozent. Es fehlt ihm nicht
an eigenen Ideen, aber es fehlt ihm eine Lage, wo er mehr freie
Zeit zu eigenen Arbeiten hat, wie in Marburg, wo er der Professur
der Mathematik und Physik zugleich vorstehen muß. In Göttingen
würde er gewiß Arbeiten liefern, die den Commentationen der
Sozietät nicht zur Unehre gereichen würden. Endlich qualifiziert
er sich sehr gut zur Führung des Prorektorats, wovon die meisten
jetzigen Mitglieder der philosophischen Fakultät Dispensation
haben. Mir persönlich könnte kaum etwas erfreulicher sein, als
das Zusammenleben mit einem mir so lieben Freunde, und ich
würde dann nicht mehr daran denken, meine Tage anderswo als in
Göttingen zu beschließen.“
Zu dem rein wissenschaftlichen Inhalt der Briefe möge noch
eine Bemerkung gestattet sein: Dem Gerling-Briefe Nr. 112 liegt