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geht, um so lange (als angehender Mechanikus) zu reisen und sich
in seiner Kunst zu vervollkommnen.
Er hat sich bei Breithaupt in Kassel engagiert, mit dem Mai
in dessen Werkstatt einzutreten, ist aber willens, vorher noch ein
paar Tage in Göttingen zuzubringen, um sich mit den dortigen in
sein Fach einschlagenden Kunstschätzen bekanntzumachen. Da
er nun mich bittet, ihm womöglich behülflich zu sein, daß er auch
den Instrumenten Vorrat der Sternwarte besehen könne (welcher
ihm um so interessanter ist, als er bis jetzt vorzüglich nur in physi
kalischen Instrumenten gearbeitet hat und ihm diese Art von Werk
zeugen noch ganz neu ist), so ergeht meine freundlichste Bitte an
Sie und resp. Hrn. Prof. Harding, ihm die Besichtigung derselben zu
erlauben und zu erleichtern. Teupel wird ja wohl aus alter Be
kanntschaft gegen mich die Gefälligkeit haben, ihn herumzuführen
und ihn auf die Hauptsachen aufmerksam zu machen; denn es wäre
imbescheiden, wenn ich Sie selbst oder Prof. Harding damit be
schweren wollte.
Der S. ist freilich kein Genie, wie Sie ihm bald anmerken
werden, aber ein treuer, fleißiger Mensch und zum Teil schon jetzt
ein recht guter Arbeiter, und es liegt mir viel daran, daß er wäh
rend seines Urlaubs und Reisezeit jede Gelegenheit benutze, um
seine Kenntnisse und Geschicklichkeiten zu erweitern; auf welchen
Wunsch sich denn auch meine obige Bitte gründet.
Mir ist es in der Zwischenzeit, daß ich zuletzt schrieb, im
ganzen leidlich gegangen, obwohl ich in der letzten Hälfte des
Winters mit mancherlei Unpäßlichkeit zu kämpfen hatte und auch
noch fortwährend mir viel und starke Bewegung machen muß, um
gesund zu bleiben. Doch S. wird Ihnen am besten sagen, wie es
hei uns steht.
Ich schließe mit den herzlichsten Grüßen an die lieben Ihrigen
in der Hoffnung, bald einmal gute Nachrichten von Ihnen zu er
halten; denn selbst nach Göttingen zu kommen, dazu habe ich, so
sehr ich es wünschte, bis jetzt wenig Aussicht. Erhalten Sie mir
Ihr Andenken.
Ganz der Ihrige
Tn großer Eile. Gerling.
Nr, 120, [Gauß an Gerling.]
Göttingen, 31. Mai 1821.
Mancherlei Vorbereitungen zu meiner Gradmessung haben
mich abgehalten, Ihren letzten Brief, teuerster Freund, eher als
jetzt zu beantworten. Ich bin jetzt so weit, daß ein mögliches
Dreiecksnetz bis Hannover und Braunschweig ausgemittelt ist,
welches umstehend die schwarzen Linien zeigen. Zum Anschluß
von Göttingen wird noch ein Punkt nötig sein, den vielleicht der