— 208 —
etc.). Haben Sie also doch die Güte, mich hierüber baldigst zu
benachrichtigen.
Stets mit treuer Freundschaft j^r g anz eigner
C. F. Gauß.
P.S. Ich setze die Winkel gleich her, wenn vielleicht Encke
schon früher einmal nachsehen will, wie der Hohenhagen aussieht.
Winkel auf dem Inselsberg mit dem Hohenhagen.
Struth IO» 52 1 //
Brocken 40° 39'
Seeberg 98° 28'
Ettersberg 106° 42'
Merid. Zeichen. . . . 114° 46V 2 '
Wieselsberg 288° 31V 2 '
Hercules 340° 1'
Bomeburg 346° 8' (ehemaliges Signal)
Nr, 121. [Gerling an Gauß.]
Marburg, den 20. Juni 1821.
Verehrtester Herr Hof rat!
Die Veranlassung zu diesem Brief gab mir eigentlich schon
seit einigen Wochen mein hiesiger prae-antecessor Prof. Hauff in
Gent, der mir das beikommende Exemplar seines Werkest 1 ] zur
Beförderung an Sie einschickte. Welche Vorstellung er sich von
dem Gegenstände desselben macht und welches Anliegen er
namentlich an Sie richtet, darüber kann ich Ihnen keine bessere
Nachricht geben, als indem ich Ihnen sein Schreiben an mich sub
petito remissionis im Original beischließe.
Mit diesem Auftrag, dessen ich mich hiedurch entledige, ver
binde ich noch eine Bitte, die mich gerade heute zu schreiben
veranlaßt. Ich habe nämlich durch eine heute erhaltene Nachricht
die Möglichkeit, wenngleich noch nicht die Gewißheit erhalten, daß
ich vielleicht in der Kürze einmal, wenn auch nur im Fluge, nach
Göttingen kommen könnte. Da ich nun aus der Zeitung ersehen
habe, daß Ihr Plan einer Gradmessung glücklich ins Werk getreten
ist und ich also nicht weiß, ob Sie sich gegenwärtig noch in G.
befinden, so ersuche ich Sie, mir womöglich nur in ein paar Zeilen
baldigst-gütigst zu melden, zu welcher Zeit ich noch oder schon
hoffen kann, Sie in G. zu treffen und wohin Sie sich, falls Sie
etwa abzureisen im Begriff stehen sollten, von dort aus zunächst
begehen werden.
Alles übrige verspare ich entweder der mündlichen Unter
haltung oder im minder glücklichen Fall einem späteren Briefe
Siehe die Anmerkung zu Brief Nr. 80 Seite 116.1