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kann, auch nicht weiß, was hinter meinem Rücken vielleicht getan
oder geredet wird, so würde es mir von unaussprechlichem Werte
sein, wenn Sie mit Ihrem Ansehen hier interzedieren wollten, und
ich danke Ihnen also aufs verbindlichste für das Versprechen,
was Sie mir durch Encke tun ließen; diese Angelegenheit in Ihrem
nächsten Briefe an den Hrn. v. Leist zu erwähnen, welches gewiß den
glücklichen Erfolg haben wird, den ich mir verspreche, indem sich
derselbe schon jetzt dafür zu interessieren scheint.
Sonst geht es mir hier ganz leidlich. — Der Unterricht hier im
Lyzeo ist freilich eine schwere Sache, weil die Schüler ganz ent
setzlich zurück sind. Ich muß in allen Klassen von vorne anfangen
und finde bei den Grundlehren von den Brüchen, womit ich jetzt
besonders zu tun habe, schon sehr große Schwierigkeiten. Viele
haben erst jetzt unter meiner Anweisung anfangen müssen, das
Einmaleins zu lernen. — Indessen hoffe ich, soll sich das mit der
Zeit schon geben, denn im ganzen herrscht in der neuen Anstalt ein
sehr guter Geist, die Schüler sind größtenteils recht eifrig und auch
die Eltern scheinen das ihrige zu tun.
Encke hat mir vergangene Woche die Beobachtungen von der
Vesta geschickt. Ich habe daraus die Opposition abgeleitet und
sie ihm gestern geschickt mit der Bitte, Ihnen dieselbe mitzu
teilen, wenn Sie nicht gar zu sehr von seiner Rechnung abweiche,
denn ich fürchte Schreibfehler in den Beobachtungen. Namentlich
finde ich eine starke Abweichung bei Ihren Rektaszensionen, die
noch dazu in allen 3 Beobachtungen ziemlich gleich bleibt.
Sternhöhen haben mir mit meinem Instrument noch nicht ge
lingen wollen; ich muß also eine genauere Bestimmung der Polhöhe
versparen, bis mir vielleicht einmal die Sternwarte geöffnet wird,
wo, wenn auch kein Sextant, doch ein zu dieser Beobachtung, wie
es mir scheint, tauglicher beweglicher Quadrant ist.
Gern hätte ich von hier aus dem Herrn v. Lindenau, dem ich
meine Dissertation durch Buchhändlergelegenheit geschickt habe,
geschrieben, um mich für die Zukunft zu empfehlen; ich muß dies
aber jetzt versparen, bis ich das Resultat von meinem Schritt wegen
der Sternwarte erfahren habe.
Erlauben Sie, daß ich hier schließe, indem ich mich Ihrer
ferneren Gewogenheit aufs angelegentlichste empfehle.
Ergebenst
C. L. Gerling.
JVr. 9. [Gauß an Gerling.]
Göttingen, 18. Januar 1813.
Ihrer gütigen Erlaubnis zufolge, mein wertester Freund, schicke
ich Ihnen jetzt die Papiere, welcher Sie zur Einkassierung meiner
Pension bedürfen. Das Lebenszertifikat wird erst im Büro des