Full text: Briefwechsel zwischen Carl Friedrich Gauss und Christian Ludwig Gerling

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Ich habe es möglichst sorgfältig eingenäht, und hoffe, daß es 
richtig ankommen wird. — Die beiden Zinskupons haben Sie dann 
wohl die Güte, Hrn. Prof. Harding zu vergüten. Ich glaubte nur 
einen für ihn einkassiert zu haben, es sind aber zwei gewesen. — 
Von den Manipeln lege ich Nr. 3 und den Text von Nr. 1 und 2 
bei; es hat mir an Zeit gefehlt, um gleich das übrige mitzuschicken. 
Das Ende und den Anfang der heutigen Sonnenfinsternis habe 
ich der Wolken wegen nicht beobachten können. Es gelang mir 
auch nicht, wie ich gehofft hatte, ein paar Sehnen kreismikro 
metrisch zu messen, indem das Hardingsche Fernrohr gegen den 
Rand hin ein ganz verzerrtes Bild gab. 
Erlauben Sie, daß ich hier schließe und Sie nur noch um Ent 
schuldigung der großen Eile bitte, worin dieser Brief geschrieben ist. 
Ganz ergebenst 
Gerling. 
Nr, 13. [Gerling an Gauß.] 
Kassel, den 25. März 1813. 
Anbei nehme ich mir die Freiheit, Ihnen verehrter Herr Pro 
fessor, meine Berechnung der mir zuletzt gesandten Manipel zu 
übersenden. Ich muß sehr um Entschuldigung bitten, daß es dies 
mal solange gewährt hat; aber das Unglück wollte, daß ich gerade 
in dieser Zeit recht viele Störungen hatte. Die folgenden hoffe ich 
schneller absolvieren zu können. — Ich will nur wünschen, daß Sie 
meine bisherigen Rechnungen haben gebrauchen können, es ist 
wenigstens keine wissentliche Nachlässigkeit dabei vorgefallen. 
Ich habe vor einiger Zeit Encke aufgetragen, sich bei Ihnen zu 
erkundigen, oh Sie Ihre Ordenspension richtig erhalten hätten, er 
hat mir darauf noch nicht geantwortet, woraus ich hoffe schließen 
zu dürfen, daß alles in Ordnung ist. Sollte indessen wider mein 
Vermuten eine Unrichtigkeit damit vorgefallen sein, so kann ich hier 
noch immer auf der Post reklamieren, da ich mir damals einen 
Empfangsschein habe geben lassen. 
Ich schrieb Ihnen neulich, daß ich wünschte, mir bald einen 
Sextanten anschaffen zu können. Prof. Harding, der dieses von 
Ihnen gehört hatte, meldete mir darauf, daß in Bremen jetzt ein 
sehr guter 7 zölliger von Throughton zu Kauf sei, und erbot sich, 
sich nach dem Preise zu erkundigen. Wenn dieser nicht allzu hoch 
ist, so hoffe ich auf diese Weise zu einem recht brauchbaren Instru 
ment zu kommen und endlich einmal wieder etwas praktisch 
Astronomisches vornehmen zu können, denn die hiesige Sternwarte 
ist und bleibt verschlossen, und ich fürchte, daß unter jetzigen 
Umständen mir schwerlich dazu der Zugang geöffnet werden möchte.
	        
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