Full text: Briefwechsel zwischen Carl Friedrich Gauss und Christian Ludwig Gerling

der Conn. d. t. weiß ich noch durchaus nichts, denn P. konnte mir 
im Febr. noch meine Abrechnung nicht schicken, und jetzt ist alle 
Kommunikation mit Hamburg unterbrochen. Es hat damit aber ja 
auch gar keine Eile; ich will indessen die Sache betreiben, sobald 
es sich irgend tun läßt. Die Auflösung für die Area der sphärischen 
Dreiecke, die ich Ihnen schickte, habe ich auch dem Hrn. v. Lin- 
denau zugesandt, vielleicht ist er so gut, sie aufzunehmen. Es freut 
mich sehr, daß sie Ihre Billigung hat. 
Ich hatte mir vorgesetzt, in diesen Osterferien nach Göttingen 
zu kommen, wurde aber davon durch einen Umstand verhindert, der 
jetzt nicht unter die Seltenheiten gehört. — Indes hoffe ich, recht 
bald die Freude zu haben, daß ich Sie in Gotting., wenn auch nur 
auf kurze Zeit, sehe. 
Sobald ich die Manipel fertig habe, nehme ich mir die Freiheit, 
sie Ihnen zu schicken. Empfehlen Sie mich Ihrer Frau Gemahlin 
und erhalten Sie mir Ihre Gewogenheit. 
Ganz der Ihrige 
Gerling. 
Nr, 16, [Gauß an Gerling.] 
Göttingen, 2. Mai 1813. 
Ich habe Ihnen, liebster Freund, noch meinen verbindlichsten 
Dank für Ihre gütigen Besorgungen abzustatten. Mein Schwieger 
vater, der zufällig von mir die Einlösbarkeit der Zinskupons von 
mir hörte, trug mir auf. Sie zu ersuchen, auch für ihn einen ganz 
ähnlichen Kupon einzukassieren; ich bin also so frei, denselben hier 
beizuschließen. Die Uebersendung des Geldes habe Zeit, bis sich 
einmal eine Gelegenheit finde. 
Eine zweite Bitte habe ich an Sie von seiten des Hrn. Professor 
Heeren f 1 ]. Sie betrifft die berühmte, von Thaies vorausgesagte 
Sonnenfinsternis, welche Heeren, Volney folgend, in das Jahr 625 
a. Ch. Febr. 3 gesetzt hatte. Oltmanns [ 2 ] hat aber gefunden, daß 
dies nicht zugegeben werden dürfe, da diese Finsternis teils nicht 
total, teils in dem östlichen Teil Kleinasiens, wo die von Herodot 
erzählte Schlacht vorfiel, bei Aufgang der Sonne schon entweder 
ganz oder größtenteils vorbei war. Dasselbe habe ich auch aus 
Burckhardts [ 3 ] Tafeln gefunden. Dagegen, sagt Oltmanns nach 
einer Heeren durch die dritte Hand zugekommenen Nachricht, 
P Heeren, Arnold, geb. 1760, gest. 1842; Historiker; seit 1787 Professor in 
Göttingen, seit 1827 Redakteur der Göttinger Gelehrten Anzeigen.] 
t 2 Oltmanns, Jabbo, geb. 1783, gest. 1833; damals Professor in Emden, von 1824 ab 
in Berlin.] 
[ Burkhardt, Johann Karl, geb. 1773, gest. 1825; Direktor der Sternwarte der 
Kriegsschule in Paris.
	        
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