Full text: Briefwechsel zwischen Carl Friedrich Gauss und Christian Ludwig Gerling

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Nr. 18. [Gerling an Gauß.] 
Kassel, 15. Mai 1813. 
Ich nehme mir die Freiheit, Ihnen hiebei die 5 letzten 
Manipeln zurückzusenden. Da die Arbeit ihrem Ende so nahe war 
und ich glaubte, es würde Ihnen angenehm sein, so bald als 
möglich den Ueberrest zu haben, nahm ich sie diese Woche noch 
vor und vollendete sie nach allen Unterbrechungen heute. Es 
wird mir überaus angenehm sein, wenn ich durch diese Rechnung 
auch mein Scherflein habe beitragen können, Ihre große Unter 
nehmung zu fördern, an gutem Willen hat es mir gewiß nicht 
gefehlt; sollten sich demungeachtet Fehler eingeschlichen haben, 
so bitte ich, dieselben mit der zerstückelten Zeit zu entschuldigen, 
die ich darauf wenden mußte. 
In diesen Tagen denke ich nun, die Sonnenfinsternis vor 
zunehmen; sollten inzwischen noch Kometenbeobachtungen ein- 
laufen, so werde ich Sie ersuchen, mir dieselben auch mitzuteilen. 
Von der monatlichen Korresp.f 1 ] dieses Jahres, habe ich bis 
jetzt nur das Januarheft bekommen. Ist das bloß Schuld des Buch 
händlers oder haben vielleicht die Zeitumstände auf die Ausgabe 
selbst hinderlichen Einfluß gezeigt? 
Daß ich in den Osterferien nicht die Freude haben konnte, 
Sie zu sehen, tat mir sehr weh; Pfingsten ist noch fern, ich denke 
deshalb, bald einmal auf einen Sonntag nach G. zu kommen. — 
Indem ich mich Ihrem Andenken empfehle, bitte ich noch um 
herzliche Grüße an die Ihrigen. Ganz ergebenst 
Gerling. 
Nr, 19, [Gauß an Gerling.] 
Göttingen, 20. Mai 1813. 
Zuvörderst, liebster Freund, meinen verbindlichsten Dank für 
Ihre gütige Berechnung der Manipel, wodurch Sie mir eine sehr 
große Gefälligkeit erwiesen haben. Die Resultate daraus darf ich 
noch nicht ansetzen, da Hr. Prof. Harding, welcher die Kontrolle 
führt, noch am ll ten Manipel steht. Jetzt ist nur noch ein Element 
übrig, die Epoche, an welcher ich aber noch nicht weit fort 
gerückt hin. 
Auch für die Einkassierung des Zinskupons läßt Ihnen mein 
Schwiegervater bestens danken. Hr. Encke hat mir das Geld ein 
gehändigt. Ich schäme mich fast, Sie nochmals mit einem Auf 
träge zu belästigen, nämlich die beigeschlossenen Zinskupons 
stempeln zu lassen, die Obligation ist es bereits, allein der Ver- 
P Monatliche Korrespondenz z. Beförderung der Erd- und Himmelskunde, 
28 Bände, 1800—1813. Herausgegeben und begründet von Franz Xaver Freiherrn v. Zach, 
Direktor der gleichfalls von ihm begründeten Sternwarte auf dem Seeberge bei Gotha.]
	        
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