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schickte) und daß das mit gestern wieder eingetretene gute Wetter
auch in diesen Tagen noch anhält, habe ich
Sonnabend, den 9. Septbr.
als den letzten Tag, an welchem noch Signale (beider Gattung)
gegeben werden, angesetzt und dieses soeben meinen Gehülfen
gemeldet.
Vorausgesetzt also, daß Sie nicht früher bereits ein anderes
bestimmt haben, wie ich nicht glaube, wird Ihr Heliotrop am 10.
oder spätestens 11. wieder in G[öttingen] eintreffen. Meinen herz
lichen Dank mündlich.
Von Mannheim habe ich vom 24.—28. Aug. herrliche Be
obachtungen der P[ulver] S[ignale]. — Mit den Heliotropsignalen
ging es dort schlecht, da Feldberg so ganz unverhältnismäßig viel
weniger Sonne hatte als Meißner.
Meine Zeitbestimmung war freilich mit großen Schwierigkeiten
verbunden. Ich glaube sie aber durch Fleiß und Hartmanns wesent
liche Hilfe glücklich überwunden zu haben.
Der magnetische Termin (31. Aug.) ist in Marburg und, wie
ich glaube, gut beobachtet. Hartmann zeigte mir in dieser Nacht
noch die Vollendung seiner Reduktion an. Demungeachtet schicke
ich sie nicht mit, um nicht durch die fehlende Post diesen Brief
aufzuhalten, sondern behalte mir vor, sie Ihnen, volente Deo, selbst
mitzubringen.
Ich gedenke nämlich, wenn nicht der Himmel eine unerwartete
Störung schickt, entweder am 14. d. M. mit Huber abzureisen und
am 15. abends hei Ihnen einzutreffen oder aber, falls Huber, was
sein kann, noch eine andere Einrichtung macht, am 15. mit der
Post zu fahren und am 16. morgens Ihrer gütigen Einladung gemäß
bei Ihnen zu erscheinen.
Gebe der Himmel nur Ihnen vor allem gute Gesundheit.
Herzliche Empfehlungen an die Ihrigen von
Ihrem
Sehr eilig. Gerling.
Können Sie mir noch, etwa Sonntag, selbst oder durch Gold
schmidt Nachricht geben, was in Göttingen von meinen Signalen
beobachtet ist, so würde es mir eine große Beruhigung sein.
Nr. 281. [Gerling an Gauß.]
Marburg, d. 1. Oktbr. 1837.
Erst jetzt, hochverehrter Freund, kann ich dazu kommen, Ihnen
zu schreiben und meinen Dank auszusprechen für die genußreichen
Tage, welche ich infolge Ihrer gütigen Einladung in Göttingen ver
lebte. Ich kam nicht nur körperlich aufs herrlichste verpflegt,
sondern mit einer Masse geistiger Anregung bereichert, an denen