Full text: Briefwechsel zwischen Carl Friedrich Gauss und Christian Ludwig Gerling

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merkte, daß Sie bereit seien, sobald Ihnen die Beobachtungen in 
der verlangten Form vorgearbeitet seien, eine Theorie des Erd 
magnetismus zu geben, die in Tafeln ähnlich den Mondtafeln den 
regelmäßigen Gang darstellte und die Störungen absondern lehrte. 
Alle seine Skrupel waren damit auf einmal niedergeschlagen. — 
Etwas Ähnliches scheint Encke zu desiderieren, wenn er sagt: Er 
würde in Verlegenheit sein, wenn er sagten sollte, wozu die fort 
gesetzten Beobachtungen dienten, und wünschte, daß Sie recht bald 
von Ihren theoretischen Untersuchungen etwas publizierten, was zu 
dieser Aufklärung beitragen könnte. — Etwas Ähnliches schwebte 
auch mir bei der unvollendeten Frage vor, die ich im Septbr. an 
Sie zu richten anfing: ob es nicht vielleicht zweckmäßig sei, wenn 
Sie am Ende jedes Jahres (etwa nach genommener Rücksprache 
mit Humboldt) den verschiedenen Teilnehmern bekanntmachten, 
daß die Termine so oder anders in dem folgenden Jahre fortgesetzt 
werden müßten? Wozu es ja nur einer Bemerkung in den „Resul 
taten“ bedürfte. — Auf die Ausdauer Ihrer unmittelbaren Schüler, 
die einmal angefangen haben mitzuwirken, können Sie wohl gewiß 
rechnen, aber Sie sagen selbst: „Es müssen viele sich mit anspannen 
und ziehen helfen, um die Sache zu fördern, die zum Teil nicht 
einmal ahnden, wo es am Ende hinaus will.“ Diese Mitziehenden 
bei guter Laune zu erhalten und deren so viel wie möglich weiter 
zu gewinnen, würde es meines Erachtens von Nutzen sein, wenn Sie 
von Zeit zu Zeit durch eine wenn auch noch so kurze Bemerkung 
auf das Ziel, welches erstrebt wird, hindeuteten. (Daß ich dabei 
noch Humboldts erwähnte, zielte auf die von Encke sogenannte 
„versteckte Opposition in Paris“, die m. E. am leichtesten durch 
Humboldts Interesse an der Sache bekämpft werden könnte.) Auch 
denke ich, daß „der Mangel an Teilnahme, den Bessel und andere 
zeigen“, wie E[ncke] sich ausdrückt, vielleicht sogleich ein Ende 
nähme, wenn sie auch nur dasjenige von Ihren schon gesammelten 
Schätzen und weiter zu hoffenden Resultaten wüßten, was Sie so 
gütig waren, mir gelegentlich mitzuteilen. Ich muß gestehen, daß z.B. 
schon Ihre Explikation über die drei Elemente und Einführung der 
gesonderten Intensitäten statt der Inklination mir ein ganz neues 
Licht in der Sache aufgesteckt haben und mich mit neuem Eifer 
belebt haben, so viel brauchbare Helfer zusammenzubringen als 
möglich und nach Kräften selbst mitzuhelfen. — Dieses alles zu 
sammengenommen kann ich Sie gewissenhaft versichern, daß ich 
in Enckes Brief nichts weiter erkennen kann als den Wunsch, Be 
lehrung von Ihnen zu erhalten und möglichst viel nützliche Teil 
nehmer auch außerhalb des engeren Kreises Ihrer unmittelbaren 
Schüler Ihnen zu gewinnen. — Ich darf mir nicht anmaßen, Ihnen 
zu raten, was hierin zu tun sei; wohl aber darf ich nach früher 
gegebener Erlaubnis schreiben, was ich tun würde, wenn ich mich
	        
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