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merkte, daß Sie bereit seien, sobald Ihnen die Beobachtungen in
der verlangten Form vorgearbeitet seien, eine Theorie des Erd
magnetismus zu geben, die in Tafeln ähnlich den Mondtafeln den
regelmäßigen Gang darstellte und die Störungen absondern lehrte.
Alle seine Skrupel waren damit auf einmal niedergeschlagen. —
Etwas Ähnliches scheint Encke zu desiderieren, wenn er sagt: Er
würde in Verlegenheit sein, wenn er sagten sollte, wozu die fort
gesetzten Beobachtungen dienten, und wünschte, daß Sie recht bald
von Ihren theoretischen Untersuchungen etwas publizierten, was zu
dieser Aufklärung beitragen könnte. — Etwas Ähnliches schwebte
auch mir bei der unvollendeten Frage vor, die ich im Septbr. an
Sie zu richten anfing: ob es nicht vielleicht zweckmäßig sei, wenn
Sie am Ende jedes Jahres (etwa nach genommener Rücksprache
mit Humboldt) den verschiedenen Teilnehmern bekanntmachten,
daß die Termine so oder anders in dem folgenden Jahre fortgesetzt
werden müßten? Wozu es ja nur einer Bemerkung in den „Resul
taten“ bedürfte. — Auf die Ausdauer Ihrer unmittelbaren Schüler,
die einmal angefangen haben mitzuwirken, können Sie wohl gewiß
rechnen, aber Sie sagen selbst: „Es müssen viele sich mit anspannen
und ziehen helfen, um die Sache zu fördern, die zum Teil nicht
einmal ahnden, wo es am Ende hinaus will.“ Diese Mitziehenden
bei guter Laune zu erhalten und deren so viel wie möglich weiter
zu gewinnen, würde es meines Erachtens von Nutzen sein, wenn Sie
von Zeit zu Zeit durch eine wenn auch noch so kurze Bemerkung
auf das Ziel, welches erstrebt wird, hindeuteten. (Daß ich dabei
noch Humboldts erwähnte, zielte auf die von Encke sogenannte
„versteckte Opposition in Paris“, die m. E. am leichtesten durch
Humboldts Interesse an der Sache bekämpft werden könnte.) Auch
denke ich, daß „der Mangel an Teilnahme, den Bessel und andere
zeigen“, wie E[ncke] sich ausdrückt, vielleicht sogleich ein Ende
nähme, wenn sie auch nur dasjenige von Ihren schon gesammelten
Schätzen und weiter zu hoffenden Resultaten wüßten, was Sie so
gütig waren, mir gelegentlich mitzuteilen. Ich muß gestehen, daß z.B.
schon Ihre Explikation über die drei Elemente und Einführung der
gesonderten Intensitäten statt der Inklination mir ein ganz neues
Licht in der Sache aufgesteckt haben und mich mit neuem Eifer
belebt haben, so viel brauchbare Helfer zusammenzubringen als
möglich und nach Kräften selbst mitzuhelfen. — Dieses alles zu
sammengenommen kann ich Sie gewissenhaft versichern, daß ich
in Enckes Brief nichts weiter erkennen kann als den Wunsch, Be
lehrung von Ihnen zu erhalten und möglichst viel nützliche Teil
nehmer auch außerhalb des engeren Kreises Ihrer unmittelbaren
Schüler Ihnen zu gewinnen. — Ich darf mir nicht anmaßen, Ihnen
zu raten, was hierin zu tun sei; wohl aber darf ich nach früher
gegebener Erlaubnis schreiben, was ich tun würde, wenn ich mich