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ich nicht erst zu sagen. Vorerst meinen herzlichsten Gruß an die
gute Therese.
Mit bekannter Gesinnung
der Ihrige
Gerling.
Nr. 302. [Gerling an Gauß.}
Marburg, d. 11. Septbr. 1839.
Anbei erhalten Sie, hochverehrter Freund, die Akten des
letzten Termins. Die verhältnismäßig größere Unruhe des Magnets
ist, wie es scheint, größtenteils Ursache gewesen, daß die Tafel
so viele punktierte Zahlen enthält. Ein Teil mag allerdings den
Beobachtern zur Last fallen, die schon Feriengedanken im Kopf
hatten. Ich bin sehr neugierig, zu erfahren, wie dieser Termin und
die letzten mit den übrigen stimmen.
Der angenehme, obwohl kurze Besuch, den wir hier am 16. Aug.
von der Frau Ewald hatten, hat mir unter andern denn auch die
Nachricht gebracht, daß an einem neuen Heft, namentlich an einem
dafür bestimmten Aufsatz von Ihnen, schon vor einiger Zeit ge
druckt wurde. Ich kann demnach vielleicht hoffen, dasselbe schon in
einigen Wochen zu besitzen.
Mit großem Bedauern höre ich aber, daß Thereschen in dem
letzten Semester lange und bedeutend unwohl war. Empfehlen Sie
mich ihr doch aufs beste und versichern sie unserer innigsten Teil
nahme. Hoffentlich bringt ja Ihr nächster Brief sowie die Rück
kehr der Frau Ewald uns völlige Beruhigung über ihre gründliche
Wiederherstellung.
Mit großem Bedauern muß ich Ihnen, statt, wie ich hoffte und
wünschte, mein zweites Heft beizufügen, einen wahrhaft kummer
vollen Umstand melden, der dies wieder für jetzt unmöglich macht.
Ich habe Ihnen früher wiederholt gerühmt, wie bei der Wieder
aufnahme meiner Triangulierungen ein ganz anderer, besserer Geist
waltete wie früher und das Ministerium dabei von vernünftigen
und liberalen Grundsätzen ausging, wohin namentlich gehörte, daß
man mich beauftragte, die Herausgabe des 2. Heftes zu besorgen.
Als an dem letzten Bogen gedruckt wurde, erhielt ich nun die
Nachricht, daß ganz neuerlich sich noch eine allerhöchste Ge
nehmigung dieser Publikation Vorbehalten sei, an welcher übrigens
durchaus nicht gezweifelt werde. Gerade aber, als die Exemplare
fertig waren, kam die Nachricht, daß diese Genehmigung noch
Anstand gefunden habe und deshalb die Exemplare nicht aus
gegeben werden dürften, und nach einiger Zeit erhielt ich statt der
erwarteten Genehmigung die Aufforderung, mich über die Heraus
gabe des ersten Hefts 1831 — welches aus öffentlichen Akten ge-