Full text: Briefwechsel zwischen Carl Friedrich Gauss und Christian Ludwig Gerling

— se 
ich schicke Ihnen anbei Ihre letzten Manipeln und wünsche, 
daß Sie damit zufrieden sein mögen. Etwas anders zu arbeiten, hat 
mir fast nicht gelingen wollen. Ich denke aber, die öffentlichen 
Verhältnisse werden sich ja wohl einmal wieder zur Ruhe wenden, 
daß auch die zur wissenschaftlichen Beschäftigung nötige innere 
Ruhe wieder zurückkehrt. Von Hamburg habe ich bis zum 
4. Oktober Nachricht, aber von E[ncke] nichts Bestimmtes, bloß 
Hoffnungen; seine Familie weiß seihst nicht mehr als wir von ihm. 
— An die Beobachtung von Sternschnuppen habe ich sowie an alles 
andere Beobachten des unter aller Kritik schlechten Wetters wegen 
noch gar nicht denken können. i 
Ich bin seit Ihrem letzten Briefe nicht nur täglich, sondern 
stündlich in Gedanken bei Ihnen gewesen. Gebe der Himmel, daß ] 
bald Ruhe und Freude in Ihre Familie zurückkehre. Empfehlen 1 
Sie mich doch Ihrer Frau Gemahlin aufs herzlichste. Erhalten Sie ] 
Ihr Andenken und Ihre Gewogenheit Ihrem € 
ganz ergebenen < 
Gerling. k 
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Nr, 32. [Gauß an Gerling.] c 
Göttingen, 5. November 1813. 
Ich danke Ihnen, liebster Freund, für die Mühe, die Sie sich 
in der traurigen Angelegenheit gegeben haben. Eine gewisse ^ 
Nachricht haben wir hier noch immer nicht und von Kassel aus j 
können wir nun auch wohl keine mehr erwarten. ^ 
Meine Frau ist am 23. Okt. mit einem Sohn leicht und glücklich j 
niedergekommen. Beide befinden sich zwar den Umständen nach 0 
wohl, allein die unruhige Zeit, worein das Wochenbett meiner Frau 
fällt, kann freilich nicht anders als nachteilig auf ihre Wiederher- u 
Stellung wirken und muß dieselbe notwendig verzögern. § 
Hr. Nicolai kam den 24. Okt. hier an und ist am 28. auf Gotha 
abgereiset. Ich habe aber bisher noch gar keine Nachricht von ihm a 
und weiß nicht, wie er durchgekommen ist. B 
Ich wünsche sehr, auch von Ihnen bald Nachrichten zu haben. h 
Ich hoffe, daß Sie in der neuen Ordnung der Dinge keinen Anlaß h 
finden werden, mit Ihrer Lage weniger zufrieden zu sein. N 
Ihr ehemaliger Schüler, Hr. Stosch, ist erst einmal hei mir E 
gewesen; er scheint ein solider und bescheidener junger Mann u 
zu sein. 
Auf Sternschnuppen habe ich erst einmal aufgepaßt, aber da 
der Himmel sich schnell wieder bezog, nichts erhalten. Da Herr 
von Lindenau wahrscheinlich den Seeherg jetzt verlassen hat (die 
vornehmsten Instrumente hatte er schon vor 14 Tagen eingepackt ^ 
und in die Stadt geschafft), so zweifle ich, daß die verabredeten ..j 
korresp. Beob. jetzt gemacht werden würden.
	        
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