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Trotz dieses Ungemachs und mancherlei kleinen andern Ver
drießlichkeiten haben sich die Meinigen doch noch recht gut ge
halten und ich kann damit schließen, daß ich Ihnen sage, wir seien
alle gesund.
Mit dem Wunsche, daß dies auch hei Ihnen der Fall sei und
mit den herzlichsten Grüßen an Thereschen
Stets der Ihrige
Gerling.
Nr. 340. [Gerling an Gauß.]
Marburg, d[en] 4. April 1844.
Anbei übersende ich Ihnen endlich die magnetischen Beobach
tungen des letzten Termins. Ich hoffe, daß sie im allgemeinen
wenigstens ganz gut ausgefallen sein dürften.
Sodann muß ich Ihnen vor der Hand privatissime einige Nach
richt geben über einen gelungenen vorläufigen Versuch meines
Kollegen Bunsen[ l ], hei welchem ich mittätig gewesen bin und der
mit der Zeit recht wichtig werden zu können scheint. Die große
Intensität des Lichts seiner Kohlensäule (wovon in Casselmanns
Dissertation Nachrichten) hatte schon seit lange ihn zu dem Ge
danken veranlaßt, daß sich davon vielleicht Anwendungen bei
Leuchttürmen u[nd] dergleichen] machen ließen, wogegen ich
ihm nur das Bedenken obmonierte, daß wahrscheinlich immer die
Weitläufigkeit mit dem Apparat, den Säuren etc. für diesen Zweck
die unumgänglich nötige Einfachheit würde vermissen lassen. —
Nun schrieb ihm Berzelius ganz vor kurzem, daß, nach ihm zu
gekommener vorläufiger Nachricht, das Licht in England jetzt zur
Erleuchtung von Bergwerken angewendet werde. — Unmittelbar
darauf hatte ein gebildeter Artillerieoffizier, der sich hier ein paar
Tage auf hielt, geäußert: eine solche Beleuchtung müßte sich sehr
vorteilhaft bei Belagerungen anwenden lassen, wo die Belagerten
jetzt nachts Leuchtkugeln würfen, um die Bewegungen etc. der Be
lagerer zu entdecken und zu vereiteln. — Er bat mich nun behülf-
lich zu sein, um letzteres einmal vorläufig zu probieren. Nachdem
wir uns durch einen Versuch mit Sonnenlicht von einem meiner
Signal-Heliotrope überzeugt hatten, daß in den Entfernungen,
worin die Belagerer zunächst so etwas brauchen, gewiß hinlänglich
Licht werde verbreitet werden können, stellten wir um Mitternacht
vom 21. auf 22. März die Kohlenflamme in den Brennpunkt eines
Konkavspiegels von 120 mm Brennweite u[nd] 210 mm Breite und
fanden dann folgende Resultate: 1.) in der Entfernung von 1200
Fuß rhein. überzeugte ich mich selbst, daß man bei diesem Licht
(von 50 Kohlen-Zink-Paaren, wie sie Casselmann beschreibt) noch
[i Bimsen, Robert Wilhelm, geb. 1811, gest. 1899; der berühmte Chemiker war von
1830—1851 Professor an der Universität Marburg.]
Briefwechsel Gauß und Gerling.
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