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Ich teile Ihnen diese Sachen um so lieber mit, weil ich nicht
dafür stehen möchte, daß von den vielen Gaffern, die den Versuch
mitansahen, nicht einer oder der andere es unternähme, abenteuer
liche Zeitungsnachrichten darüber zu verbreiten. Jedenfalls bitte
ich aber, da ich B [unsen] nicht vorgreifen möchte, vorerst nichts
davon zu publizieren. Ich werde weiter berichten, wenn es etwas
Reelles zu berichten gibt.
Noch füge ich eine Dissertation [ J ] bei, die kürzlich hier er
schienen ist und doch wenigstens nicht bloß „Gedrucktes“ ist.
Mit dem herzlichsten Wunsch, daß es Ihnen und den Ihrigen
wohl gehe und der Bitte, Thereschen mich bestens zu empfehlen,
der Ihrige
Gerling.
Nr. 341. [Gauß an Gerling.]
Göttingen, 8. April 1844.
Da Sie, mein wertester Freund, an meinen in diesem Winter
mit dem Theodoliten vorgenommenen Versuchen einiges Interesse
nehmen, so will ich doch ein paar Stunden benutzen, Ihnen darüber
zu berichten, obwohl ich leider noch keineswegs zu einem genügen
den Resultate gelangt hin. Indem ich dabei zunächst erst auf Ihre
eignen Äußerungen in Ihrem Briefe Rücksicht nehmen will und
daher letztem wieder einsehe, will ich vorher erst noch die übrigen
Punkte des Briefes mit Wenigem erwidern.
Zu dem 6f[üßigen] Merz habe ich vor einigen Monaten auch
einen Lampenfilar-Mikrometer erhalten, aber bisher noch weiter
nichts damit vorgenommen, als daß ich den Wert einer Schrauben
umwindung bestimmt habe (34"); der Kopf ist in 100 Teile geteilt,
und da man davon noch die 10 tel leicht schätzt, so ist das Ablesen
auf 0,03" genau; wie genau man aber einstellen kann, werden erst
künftige Versuche zeigen müssen. Über den eigentlichen optischen
Wert des Fernrohrs selbst erlaube ich mir noch kein ahsprechendes
Urteil, zumal da besonders im Winter ganz zufriedenstellender
Luftzustand selten ist: (Im Vertrauen) aber kann ich doch Ihnen
nicht verschweigen, daß ich bisher damit noch keine Himmels
gegenstände so gesehen habe, daß meine Erwartung übertroffen
wäre.
Von meinen Söhnen in Amerika sind seit meinem letzten Briefe
an Sie noch keine weitern Nachrichten eingelaufen. Eugen wohnt
übrigens in St. Charles (nur wenige Meilen von St. Louis entfernt);
von Wilhelms Wohnort kann ich aber noch keinen Namen angeben.
Früher wohnte er in Glasgow (auch am Missouri weiter oberhalb),
t 1 Gemeint ist die Dissertation von Karl Schaumann: „De Linea Sinunm“, Marburg,
1843; vgl. hierzu Brief Nr. 341, S. 684.]
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