welches auf meinen Karten nicht steht, obwohl es jetzt schon ein
Ort von 6000 Einwohnern oder mehr ist. Er hat aber nicht sehr
weit davon eine Farm gekauft, die vielleicht selbst noch keinen
Namen führt. Von einem Bekannten Wilhelms, der in St. Louis
etabliert ist und vorigen Herbst mich hier besuchte, hörte ich, der
nächste Ort heiße New Brunswick (welcher Name in den Ver
einigten Staaten vielleicht ein halb Dutzendmal vorkommt, aber
auch auf meiner Karte fehlt. Briefe an Wilhelm treffen übrigens
einstweilen am sichersten, wenn auf die Adresse noch geschrieben
wird „care of Mr. Fallenstein, Glasgow, Missouri“ (F [allenstein] ist
Wilhelms Schwager und war sein Kompagnon, führt jetzt die Hand
lung allein).
Ihre Bemerkungen über Symmetrie und Kongruenz sind voll
kommen treffend. Was noch zu desiderieren wäre, ist der meta
physische Grund, warum es so ist (was bei Ihnen nur als eine wahr
genommene Tatsache auf tritt) und damit auch die Erweiterung auf
eine Geometrie von mehr als 3 Dimensionen, wofür wir mensch
lichen Wesen keine Anschauung haben, die aber in abstracto be
trachtet nicht widersprechend ist und füglich höheren Wesen zu
kommen könnte. Um aber aus dieser Höhe wieder auf die Erde
herunterzukommen, so ist es schade, daß die Gleichheit der
Volumina körperlicher, bloß symmetrischer, aber nicht kongruenter
Gebilde, sich nur durch die Exhaustionsmethode und nicht eben so
elementarisch demonstrieren läßt, wie meines Wissens zuerst Sie
bei der Area des sphärischen Dreiecks gezeigt haben. Ihr Beweis
in etwas anderer Gestalt findet sich auch bei Lobatschefsky, ohne
daß erhellet, ob er Ihren Aufsatz gekannt habe. Jedes sph[ärische]
Dreieck läßt sich nämlich in drei gleichschenklige Dreiecke zer
legen, und diese Zerlegung auf zwei symmetrische Dreiecke an
gewandt, gibt bei beiden gleiche und nur in ungleicher Ordnung
liegende Dreiecke. (Es versteht sich, daß, um vollständig zu sein,
man drei Fälle unterscheiden müßte, wovon der zweite und dritte
auch so ausgesprochen werden können, daß je eines der Partial
dreiecke negativ oder 0 sein kann.)
Erschütternd war mir die Nachricht von Deahnas traurigem
Ende. Ein trefflicher Kopf ist in ihm verloren; er besaß den jetzt
so seltenen Sinn für echte mathematische Strenge. Auch das
traurige Los des Hrn. Hupfeid ist mir nahe gegangen; nach den
Tagesblättern hat er auch Differenzen mit den Studenten gehabt,
die wohl beitragen können, ihm seine Übersiedlung noch mehr zu
verleiden.
Ich komme nun zu dem Theodoliten. Sie finden die Fälle be
sonders rätselhaft, wo die gemessenen Winkel die Tendenz eines
positiven Fehlers zeigen (während meine Erfahrungen immer
negative Fehler, d. i. zu kleine Resultate, ergeben) und reden von
3 solchen Fällen. Ich habe die betreffenden Stellen Ihrer „A[us-