Full text: Briefwechsel zwischen Carl Friedrich Gauss und Christian Ludwig Gerling

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Divisor ist schon erheblich genug, um eine gewisse Annäherung 
für m zu geben. Ich finde: 
1. 2 50 + 0,761" 
2. 1 50 + 0,489" 
1.3 60 0,166" 
3. 1 60 + 0,138" 
1. 4 50 + 0,008" 
4. 1 50 + 0,317" 
2. 3 55 — 0,128" 
3. 2 55 — 0,195" 
2. 4 55 — 0,569" 
4. 2 55 — 0,754" 
3. 4 55 — 0,011" 
4. 3 55 — 0,107" 
Daß hier die ersten 6 positiv, die letzten negativ sind, halte 
ich für zufällig. Die Messungen sind gar nicht in dieser Ordnung 
gemacht. Mit andern Worten könnte man jenen Umstand auch so 
aussprechen, daß der konstante Fehler bei den drei Winkeln, wo 
Geismar mit vorkam, etwas größer im Mittel ausgefallen ist als bei 
den Winkeln zwischen den übrigen Objekten, wofür ich keinen 
innern Grund auffinden kann, und was ich hier für zufällig halte. 
Die in die Rep [etitions]-Zahlen multiplizierten Quadrate der 
übrigbleibenden Fehler geben die Summe 
und 
/■ 
= 104,306070 
104,306070 
8 = 3,6109", 
welches also der mittlere Fehler des 8z[ölligen] Theodoliten wäre, 
wenn man von den Messungen den mittlern Wert des konstanten 
Fehlers ablöset. 
Übrigens ist dieser quasi konstante Fehler nicht mehr als 
konstant anzusehen, sobald man an dem Instrumente Änderungen 
vornimmt. Ich fand bei spätem Beobachtungen, wo die neuen 
Schrauben von Meyerstein wieder eingesetzt waren, die Unregel 
mäßigkeiten bedeutend größer als vorher, bemerkte aber nach an- 
gestellter Prüfung, daß Meyerstein Mutter und Kugel an der untern 
Schraube gar zu lose gesetzt hatte. Nachdem ich sie dichter gestellt, 
stimmten die Messungen wieder viel besser. Von einer schicklichen 
Dichtigkeit dieser beiden Bestandteile dürfte der mittlere konstante 
Fehler wesentlich mit abhängen. Die Zeit erlaubt mir aber nicht, 
jetzt noch neue Versuche zu machen, da ich das Instrument in den 
nächsten Tagen absenden werde. — Künftig aber denke ich noch 
etwas ganz Neues zu probieren. Ich will nämlich bei den Klemmen 
anstatt je einer Klemmschraube je zwei anbringen lassen, eine mit 
Briefwechsel Gauß und Gerling. 44
	        
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