Full text: Briefwechsel zwischen Carl Friedrich Gauss und Christian Ludwig Gerling

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im Mittel, wenn ich Ihren AR u. der vom 21. wieder die halbe 
Genauigkeit beilege: —3,97. 
Da Sie die Vergleichung erst zu sehen wünschten, ehe ich die 
Opposition ableitete, so verspare ich deren Berechnung auf Ihre 
Antwort. Um indes meine Bahnverhesserung alsdann auch gleich 
anfangen zu können, schicke ich Ihnen die vorigen Opposit., so wie 
ich sie in meinen Papieren finde, mit der Bitte, mir etwaige Un- 
richtigkeiten gütigst zu 
bemerken. 
M. Z. in Göttingen 
long. med. 
latit. geoc. 
log. rad. v. Sonne 
1808 Septbr. 8. 7h 52’ 57” 
1810 Jan. 1. 3. 7.23 
1811 Mai 25.12.44.31 
1812 Oct. 25. 8. 55. 27 
345°53’38,5” 
100.36.29,1 
243.48.43,94 
32.17.29.49 
— 11° 0’25,8” 
— 0.30.51,15 
+ 8.33.59,50 
— 11. 5.34,29 
0,0028192 
9,9926633 
0,0058230 
9,9970834 
Es ist mir überaus interessant gewesen, die Erstlinge der 
Königsberger Sternwarte zur Berechnung bekommen zu haben. 
Ich habe in diesen Tagen, bei Gelegenheit meiner Lesung von 
Tychos Leben gefunden, daß unsere gewöhnliche Benennung Nonius 
nicht nur deswegen falsch ist, weil Werner der frühere Erfinder 
ist, sondern daß Nonius ein auf ganz andern Prinzipien beruhendes, 
himmelbreit verschiedenes Verfahren beobachtete. 
Nun zu etwas anderem. — Ich bin Ihnen nämlich eine Nach 
richt schuldig, die ich Ihnen schon so gerne früher gegeben 
hätte, aber, durch die Zeitumstände verhindert, Ihnen erst heute 
mitteilen kann. Durch Mitteilung derselben löse ich auf ein 
mal mein Ihrer Frau am 31. Dezbr. 1810 gegebenes Ver 
sprechen. — Ich hin nämlich gesonnen, mich nächstens zu ver 
heiraten, und zwar mit der Schwester unsers bisherigen Direktors 
Suabedissen. — Ich hatte bei dem längern Umgänge hier im Hause 
Gelegenheit, sie genau kennenzulernen und verspreche mir nach 
dieser Kenntnis überaus viel Gutes und Erfreuliches für mein 
künftiges Leben. — Wir waren seit Ende des vorigen Sommers 
verlobt, hielten es aber für Pflicht, es bis jetzt geheim zu halten, 
da die Zeitumstände leicht für mich die Pflicht, ins Feld zu ziehen, 
hätten erzeugen können, der alsdann alles Privatverhältnis hätte 
nachstehen müssen und da die traurige Lage Hamburgs es mir nicht 
erlaubte, meiner Mutter Nachricht davon zu geben. — Dieses ist 
jetzt vor 8 Tagen geschehen. — Ich hatte damals Ihrer Frau 
Gemahlin versprochen, ihr in einem solchen Falle gleich Nachricht 
zu geben. Nach meiner Mutter und nach der Mutter und den 
Schwestern meiner Braut ist sie nun auch die erste, die es schrift 
lich von mir selbst erfährt. — Lassen Sie mich diese Gelegenheit 
benutzen, um die künftige Gefährtin meines Lebens Ihnen und 
Ihrer Frau Gemahlin aufs herzlichste zu empfehlen.
	        
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