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die Asymptoten Koordinatenaxen sind, und zwar sowohl unter
Annahme eines schiefwinkligen, als auch unter Voraussetzung
eines rechtwinkligen Parallelkoordinatensystems.
§ 99.
Zusammenstellung der Ergebnisse aus den §§ 94—98.
Eine Gleichung zweiten Grades zwischen den Veränder
lichen x und y kann also, wie aus den vorstehenden Paragraphen
hervorgeht, entweder eine Parabel mit den speziellen Fällen
zweier parallelen Geraden und einer Geraden, oder eine
Ellipse mit den Varietäten des Kreises und des Punktes,
oder eine Hyperbel mit den Spezialitäten der rechtwinkligen
Hyperbel und zweier sich schneidender Geraden, oder
endlich gar kein geometrisches Gebilde darstellen.
Wir haben hiervon Gewissheit erlangt, indem wir zunächst
die X-Axe um einen solchen Winkel a drehten, dass dieselbe
parallel zur Hauptaxe der in der allgemeinen Gleichung
zweiten Grades enthaltenen Kegelschnitte wurde und nunmehr
die X-Axe um v, die Y-Axe um u in paralleler Richtung-
derartig verschoben, dass der Koordinatenursprung mit dem
Mittelpunkt, resp. dem Scheitel des Kegelschnitts zusammen
fiel, jenachdem der letztere eine Ellipse oder Hyperbel, resp.
eine Parabel sein konnte.
Da wir hierdurch zu Gleichungen gelangten, deren Bedeutung
uns bekannt ist, so giebt es nur die drei obengenannten Kurven
zweiter Ordnung, welche in zwei parallele, in zwei sich
schneidende Gerade, in eine Gerade, oder in einen Punkt dege
nerieren können.
§ ioo.
Das charakteristische Binom der Gleichung
zweiten Grades.
Um aus den beiden Beziehungen
L = A COS 2 a -|- B sin 2 a c sin a COS a
M = A sin 2 a -)- B COS 2 a — C sin a COS a