Dies ist der Grund, warum die Grösse C 2 — 4AB das
charakteristische Binom der Gleichung zweiten Grades ge
nannt wird.
§ 101.
Umformung der Gleichung zweiten Grades.
In den Fällen, wo die Gleichung zweiten Grades zwischen
x und y zwei Gerade, eine 1 Gerade, einen Punkt oder gar
kein geometrisches Gebilde ausdrückt, kann man die Bedeutung
auch durch Umformung jener Gleichung erhalten.
1) Lässt sich das Gleichungspolynom in zwei reelle Faktoren
ersten Grades zerlegen, so stellt die quadratische Gleichung
zwischen x und y zwei Grade dar, deren Gleichungen man
erhält, wenn man jeden der beiden Faktoren gleich Null setzt.
So kann man z. B. für
x 2 — 2xy-f y 2 — 1 = 0
schreiben
(x — y) 2 — 1 =(x — y — l)(x — y-f 1) = 0
und erkennt hieraus, dass durch jene Gleichung die beiden
Parallelen
y == x — 1 und y = x -f 1
dargestellt werden; ähnlich kann man
2x 2 — y 2 — 2y — 1 = 0
umformen in
2 x 2 — (y -f1) 2 = (x Y2 — y — 1) (x }/ 2 -f y -f 1) = 0
und daraus ersehen, dass diese Gleichung die beiden sich
schneidenden Linien
y = — x |/ 2 — 1 und y = x ]/2 — 1
ausdrückt; endlich repräsentiert die Gleichung
4x 2 — 4xy-f 4x-f y 2 — 2y —j— 1 = 0
nur die eine Gerade
2x —y-f 1=0,
weil die linke Seite der ersteren das Quadrat von der linken
Seite der letzteren ist.
2) Ist die linke Seite einer Gleichung zweiten Grades die
Summe der Quadrate zweier reeller und linearer Ausdrücke von
x und y, so bedeutet sie einen Punkt, weil die Summe zweier
Geigenraüller, Elemente der höh. Mathematik. I. 9