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1) Aus dem Umstande, dass jedem x nur ein und zwar
reeller Wert von y entspricht, welcher gleichzeitig mit x —
mag letzteres positiv oder negativ genommen werden — unend
lich wächst, folgt, dass jede parabolische Kurve in einem Zug
nach beiden Seiten ins Unendliche sich erstreckt.
2) Weil Gleichung (I) im allgemeinen n -f-1 Konstante ent
hält, so kann eine parabolische Linie n ten Grades so bestimmt
werden, dass sie durch n —(— 1 gegebene Punkte hindurchgeht.
Es lässt sich leicht zeigen, z. B. durch Transformation der
Koordinaten, dass die Gleichung
y = a —(— bx —|— cx 2
nichts anderes als die im vierten Kapitel kennen gelernte Parabel
darstellt, nämlich eine solche Parabel, deren Axe parallel zu OY
ist. Die Parabel zweiten Grades führt auch noch die Namen
gemeine, konische oder apollonische Parabel.
Ausserdem ist noch wichtig die Parabel dritten Grades,
welche auch kubische Parabel heisst und deren Gleichung in
einfachster Gestalt
a 2 y = x 3 (47)
lautet.
Weil hierin für x = 0 auch y = ü wird, so geht diese
Kurve durch den Koordinatenanfang 0; mit wachsendem x
wächst zugleich y und zwar ungemein rasch, weil die Ordi
nateli y a und y 2 zweier beliebiger Punkte P, und P 2 wie die
dritten Potenzen der entsprechenden Abscissen x 1 und x 2
sich verhalten, indem aus
a 2 y t = Xj 3 und a- y 2 = x 2 3
die Proportion
7i : y 2 = x i 8 : x 2 8
hervorgeht. Da ferner für — x ein ebensogrosser Wert von
y sich ergiebt als für -|— x, nur mit negativem Vorzeichen, so
erstreckt sich im dritten Quadranten ein Kurvenast, welcher
mit dem im ersten Quadranten kongruent ist. Weiter folgt aus
dem Umstande, dass für x = a auch y = a wird, die geome
trische Bedeutung der Bestimmungskonstanten a.
Endlich Hesse sich der Gleichung der kubischen Parabel
wohl eine Konstruktion beliebig vieler Punkte dieser Kurve
abgewinnen; denn setzt man in