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Soll aber P einen Punkt unserer krummen Linie darstellen, so muss
‘PFj • PF 2 = a 2 oder PF[ CPF* = a 4 ,
mithin
(x 2 -f- y 2 -f- e 2 ) 2 — 4^ e 2 x x = a 4
oder
(x 2 + y 2 ) 2 —2e 2 (x 2 — y 2 ) = a 4 — e 4 . . . (I)
sein.
Die Cassinische Linie nimmt sehr verschiedenartige Formen
an, wenn man das Verhältnis ihrer Bestimmungsstücke e und a
ändert. Setzen wir dies Verhältnis
e
— ~ £ ?
a
so sind folgende Fälle bemerkenswert:
1) Fürs=0 stellt (I) einen Kreis dar; denn es ist dann
e = 0 und folglich geht (I) über in x 2 -j- y 2 = a 2 , die Mittel
punktsgleichung eines Kreises vom Halbmesser a.
2) Ist 0 < s < — ]/^2, so hat die Cassinische Kurve eine
der Ellipse ähnliche Gestalt;
3) für-i-|/2< i'< 1 besitzt sie eine geschlossene, aber
an den Durchschnittspunkten mit der Ordinatenaxe einge
drückte Form.
4) Im Falle s = l, folglich, e = a spezialisiert sich (I) zu
(x 2 + y 2 ) 2 = 2 a 2 (x 2 — y 2 ); .... (51)
einer Gleichung, welche eine oo förmige Kurve ausdrückt; letztere
wird deshalb auch Schleifenlinie oder Lemniskate genannt.
5) Wenn s > 1 wird, so trennt sich die Cassinische Kurve in
zwei, die Punkte Fj und F 2 umgebende eiförmige Linien, und
6) für £ = oo ? folglich a — 0, repräsentiert die Gleichung (I)
nur die beiden Punkte F a und F 2 ; denn (I) ist entstanden aus
der Beziehung
[J 2 + (x + e) 2 ] • [y 2 + (x — e) 2 ] = a 4 ,
welche sich für a = 0 zerlegt in die beiden Relationen
(x —J— e ) 2 —J— y 2 = 0 und (x — e) 2 -j- y 2 = 0
und jede derselben wieder in
x = — e und y = 0, sowie x = e und y = 0.
Das linke Gleichungspaar stellt aber den Punkt Fj und das
rechte den Punkt F 2 dar.