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schließlich oder im Unendlichen oder immer mehr zu einer
Geraden und dann immer mehr parallel zur Asymptote oder wird zur
Asymptote, oder auch sie wird nie zur Asymptote. Bei entsprechender
Wahl von a wird die von zwei bestimmt liegenden Asymptoten, die
z. B. den nach unten verdoppelten Winkel EMA miteinander bilden,
bestimmte Asymptote immer mehr zu diesen Geraden selbst, und
bei sehr kleinem Winkel vielleicht gar schließlich zu einer Geraden.
Endlich: sie nähert sich bei Vergrößerung des Leitkreises, der immer
mehr zur Geraden wird, immer mehr der Parabel, und die
Asymptote entfernt sich wie Punkt E immer mehr von der Haupt-
ächse.
Es ist klar, daß man in manchen Fällen mit gewisser Richtigkeit den
einen oder den anderen von diesen sich z. T. widersprechenden Ausdrücken ge
brauchen kann. Es wird aber im Interesse der mathematischen Sicherheit und
Exaktheit liegen, wenn man genau angeben kann, inwiefern und unter
welchen Umständen der eine und der andere Ausdruck genau
richtig ist, oder noch besser, jene Ausdrücke durch solche zu ersetzen,
die den Widerspruch untereinander gar nicht mehr zeigen. Ferner ist es
wünschenswert, die zeitlichen Wörter, wie „immer, mehr, schließlich usw.“, die
auch für die genaue Betrachtung von. Zeitmaßen unklar sind, durch räumliche
Ausdrücke zu ersetzen. Dies ist möglich durch die genaue Unterscheidung der
endlichen und unendlichen Vorstellung und Anwendung der Grundsätze der
Weitenbehaftungen. Die hierzu nötigen, an anderen Stellen (Jahresberichte der
Deutschen Mathematikervereinigung, Bd. XII, Die geometrischen Grundvor
stellungen und Grundsätze) begründenden Definitionen und Sätze sind in der
Einleitung gegeben und seien nur für die Figur angedeutet.
Wird die Raumvorstellung mit zwei Punkten behaftet, welche so liegen,
daß es zwischen ihnen keinen unendlichkleinen Weg gibt, also in endlicher
Entfernung, wie F 2 S i oder R L A oder BQ (Fig. 30), so gibt es nur einen für
das Endliche kürzesten Weg d. h. einen solchen, der nicht mehr um eine end
liche Strecke verkürzt werden kann. Dieser W T eg möge heißen die endliche
Gerade. Liegen zwei Punkte so, daß es zwischen ihnen keinen endlichen Weg
gibt (in unendlicher Entfernung; in der Figur möge der Hyperbelpunkt P 4
unendlich fern liegen, also die Tangente P 4 Q 4 unendlich lang vom ersten Grade
sein), so gibt es nur einen für das Unendliche kürzesten Weg P 4 § 4 zwischen
ihnen, d. h. einen solchen, der nicht mehr um eine unendliche Strecke verkürzt
werden kann. Ein gebrochener Weg wie P 4 Q 4 Af ist von der unendlichen
Geraden P i Q i nur um das endliche oder noch kleinere (unendlich kleine) Stück