Full text: Moderne Verirrungen auf philosophisch-mathematischen Gebieten

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namentlich auch zu grösserer Vorsicht gebracht wurden und da 
durch in neuester Zeit ganz sicher als wissenschaftliche Wege 
sich ausgeben möchten. 
Eine genaue Besprechung alles dessen, was erst unklar, dann 
klarer und mit Abänderungen vorgebracht wurde und was heute 
in verschiedenen Formen, rein systematisch, in fachwissenschaft 
lichen Zeitschriften, in Büchern, in populärer Art, in Berichten 
für die Allgemeinheit usw. .vorliegt, würde viele Bände füllen. 
Ich muss oft das, was ich selbst in mathematischen, philosophi 
schen, auch pädagogischen Zeitschriften und in Büchern kritisch 
oder inhaltlich neu schrieb, nur kurz erwähnen. Aber ich möchte 
die Resultate solcher Untersuchungen hier womöglich doch so an 
geben, dass sie auch in dieser kurzen Form verstanden und be 
urteilt werden können, im übrigen aber die betreffenden Einzel 
studien dem Titel nach an führen. 
Eine Kritik, bei der von den behaupteten Errungenschaften 
sehr vieles als unrichtig erscheinen wird, setzt sich sofort der 
Gefahr aus, selbst im Falle völliger Zustimmung, als nur zer 
störend bezeichnet zu werden; es wird sich ganz von selbst die 
Forderung erheben, der Kritiker solle doch selbst etwas geben, 
was den gerügten Fehlern nicht unterliege und was der Leser 
als Ersatz gebrauchen könne. Muss auch ein Kritiker als solcher 
dies zurückweisen und mit Recht seine spezielle Arbeit als ge 
leistet ansehen, wenn er das Falsche angeben und das Richtige 
würdigen konnte, so wird es doch jedenfalls jeder der Kritik Zu 
stimmende nicht übel nehmen, wenn der Kritisierende eigenen 
Ersatz angibt und sich so sofort und gern der Kritik aller, auch 
der Gegner, offen unterzieht. Ich tue dies darum, auch auf die 
Gefahr hin, dass Übelwollende den Grund für die ganze Kritik 
nur in der Absicht suchen, die eigenen Leistungen herauszukehren. 
Wer das behauptet, möge zu beweisen suchen, dass die Kritik 
falsch war und dass die angegebenen Lehren auch falsch sind. 
Sonst wird die genannte übelwollende Behauptung auf ihn selbst 
zurückfallen. 
Einige allgemeine Fragen werden bei den einzelnen Abschnit 
ten immer wieder Vorkommen; ich stelle sie darum voran. Nach 
dem lange Zeit besonders von Mathematikern mit den Worten 
„es gibt, es existieren“ infolge mangelhafter, naiver Auffassung 
und Mangel an Kenntnis der Metaphysik: Missbrauch, Verwirrung 
oder auch Unfug getrieben wurde, sind jüngere Anhänger der
	        
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