2e6 Die Perspectiv.
Hat nun in diesem Falle die Tafel eine solche
tage, daß alle parallelen Strahlen senkrecht von ihr
geschnitten werden, so heißen die DurchschnittspunctS
derselben mit der Tafel orthographische Pro*
jecrionen der dazu gehörigen Puncte des Objects,
und alle zusammen, oder die ganze Durchschnitts-
Figur der Tafel mit dem Strahlen-Prisma, oder
dem Strahlen. Cylinder, heißt die orthographrr
sch? Ptojecrion des Objects. Dies ist wenig
stens die eigentliche Bedeutung des Namens, die
auch mic der grammatischen Abstammung überein
kommt- Man nennt aber auch wohl die Pro-
jecrion schon orthographisch, wenn nur die Ge-
stchtsstrahlen parallel sind, gesetzt auch, daß sie die
Lasel schief schnitten.
§.
Gewöhnlich betrachtet man die Tafel als eine
durchsichtige Ebene, die zwischen dem Auge und
dem Gegenstände befindlich ist; an sich aber ist dies
37?. nicht nothwendig. Der Gegenstand BDFE stehe
zwischen dem Auge 0 und der Tafel GHIK, und
man verlängere alle Strahlen in dem Raum dev
optischen Pyramide OHDFE, bis sie die Tafel tref
fen : so giebt sich auf derselben ebenfalls eine Durch-
schnittssigur Lc^e; das Auge empfindet einerley, dev
Strahl BO m g von B oder von h ausgehen, wenn
b das Bild des Puncts B ist. Demnach ist auch in
diesem Falle helfe das Bild oder die Projektion
des Gegenstandes BDFE auf der Tafel. Wäre die
Entfernung desAuges yon der Tafel sehr vielmahk
größer, als die Entfernung des Gegenstandes von
der Tafel; so würde ohnehin dem Auge dieser Ge
genstand auf der Tafel selbst den Raum helfe einzu
nehmen scheinen. (47. §. Opt')
Wäre