D i e Optik:
oder
Allgemeine Theorie vom Licht und den Erschei
nungen der Größe, der Gestalt und Bewegung
der Dinge, in wiefern sie durchs Gesicht em
pfunden werden.
I. Abschnitt.
Vorläufige Betrachtung einiger Eigenschaf
ten des Lichts.
i.
-§)bgleich die Wörter: Licht und Finsterniß,
im gemeinen Leben eine sehr bekannte Bedeutung
haben; so ist doch besonders das Wort Licht einer
gewissen Zweydeutigkeit unterworfen, welche daher
rührt, weil man im gemeinen Leben nicht allemahl
so bestimmt redet, als es in Wissenschaften nöthig
ist. Es ist um uns herum Helle, wenn wir die um
und neben uns befindlichen Dinge durchs Gesicht er
kennen können, widrigenfalls ist es finster. Die
vornehmste Quelle des Lichts scheint das Feuer zu
seyn, wovon wir täglich wenigstens des Abends eine
Erfahrung haben, wenn man in ein dunkles Zim
mer eine angezündete Kerze oder Lampe bringt. In
dessen nehmen wir auch wohl eine Helligkeit wahr,
wo wir kein Feuer, ja nicht einmahl eine Merkliche
Warme zu empfinden glauben: es ist eine bekannte
Erfahrung, daß faules Holz im Dunkeln leuchtet.
Rarst. Mach. VII. Th. A In