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In Absicht auf die Empfindung des Gesichts sind
demnach die Körper, womit wir umgeben sind, ent
weder leuchtende oder dunkle Körper. Leuch
tende sind diejenigen, welche machen, daß wir nicht
allein sie selbst, sondern auch andre um und neben
uns durchs Gesicht erkennen, und von andern un
terscheiden können: dunkle Körper aber sind diejeni
gen, welche wir bey gänzlicher Ermangelung eines in
saktsamer Nahe befindlichen leuchtenden Körpers
durchs Gesicht nicht empfinden können. •
2. §.
Die leuchtenden Körper heißen auch Lichter;
einer angezündeten Kerze oder LaMpe legen wir die
sen Namen bey: wir nennen die Sonne ein licht,
weil'sie ein leuchtender Körper ist, indessen wird das
Wort: Lickt, in dieser Betrachtung hier nicht ge
braucht werden. Wenn wir sonst etwas durch die
Sinne empfinden, so ist di?s mit einer unmittelba
ren Wirkung entweder der empfundenen Sache selbst
oder gewisser.Ausflüsse von ihr in unsre Sinnglieder
verbunden. Wir riechen die Ausdünstungen der
Blumen, die unsre Nase anfüllen:^ wir schmecken
nur, was unsre' Zunge, und fühlen nur, was auch
andre Theile unsers Körpers unmittelbar berührt.
Was wir sehen berührt nicht unmittelbar unser Au
ge, so wie eine Blume nicht nothwendig unsre Na
se unmittelbar berührt,, wenn wir sie riechen: es
könnte also wohl mit dem Sehen so zugehen, wie
mit dem Riechen, baß nämlich von jedem sicht
baren Dinge etwas ungemein zartes und feines in
unser Auge kommen müßte, wenn wir das Ding se
hen sollen. Mit dem Schalle und den Tönen, die
wir hören, hak es jedoch eine andere Bewandtniß.
Der Schall ist kein Ausfluß von den schallenden
' Kör-