Full text: Lehrbegriff der Optik und Perspectiv ([Theil 7])

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Körpern, sondern diese setzen nur die Luft, welche 
sie und unS umgiebt, in eine zitternde Bewegung, 
welche sich bis zu unserm Ohre fortpflanzt, und 
dort auf eine noch nicht völlig bekannte Art auf 
die Gehörnerven wirkt. Vielleicht ist noch durch 
den ganzen Weltraum ein höchst feiner Stoff aus 
gebreitet, welcher von den sichtbaren Dingen nur so in 
Wirksamkeit gesetzt wird, daß er unser Auge rührt, und 
in demselben die Empfindung desSehens eben so zuwe 
ge bringt, wie dieluft die Empfindung des Schalles. 
Dem sey indessen, wie ihm wolle, so kommt uns 
doch die Sache so vor, als wenn aus jedem leuchten 
den Körper etwas ausfiöffe, das entweder ummtkel- 
bar in unser Auge kommt, und macht, daß wir de» 
leuchtenden Körper selbst sehen; oder das zuerst auf 
andre dunkle Körper fallt, sie erleuchtet, alsdenn von 
ihnen wieder zurück in unser 'Auge kommt, und auf 
solche Art macht, daß wir diesen dunklen Körper auch 
sehen. Diese zarte Materie, welche wir uns wenig 
stens als eine.solche vorstellen können, die von jeder 
Sache in unser Auge kommen muß, wenn wir sie se 
hen sollen, heißt Öae In diesem Verstän 
de sagen wir, die Sonne theile dem Erdboden Licht 
und Warme mit. In diesem Verstände sagen wir, 
das licht der Sonne sey starker, als das licht einer 
angezündeten Kerze: in diesem Verstände reden 
wir von Tageslicht, und sagen, daß cs unsre Wohn 
zimmer erleuchte, ob wir gleich die Sonne selbst, 
wenn der Himmel mit Wolken bedeckt ist, nicht 
sehen. 
. 3' . 
Wir können des Tages bey verschlossenen 
Fenstern im Zimmer die Personen, Gebäude und 
andre Dinge sehen, die sich außerhalb des Zimmers 
A 2 auf
	        
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