Full text: Lehrbegriff der Optik und Perspectiv ([Theil 7])

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Die Optik. 
auf der Gasse oder sonst unter freyem Himmel befin 
den, auch sehen wir im Zimmer selbst des Tages 
alle um uns her befindliche Sachen erleuchtet, wenn 
gleich kerne brennende Kerze oder Lampe im Zimmer [ 
vorhanden ist: es wäre denn, daß man auch die 
Fensterladen verschlossen hatte. Das Glas, wor 
aus unsre Fensterscheiben bestehen, ist für sich kein 
leuchtender Körper, weil e6 sonst des Nachts Ln 
unsern Zimmern so helle als des Tages seyn müßte: 
demnach muß das Glas dem Tageslicht den freyen 
Durchgang verstatten, so wie im Gegentheil die höl 
zernen Fensterladen den Durchgang des Lichts hin- 
dem. Jene Eigenschaft haben noch mehrere an 
dere Materien, als das Wasser, einige Edelge- j 
steine, die unsre Erde umgebende Luft oder Atmo 
sphäre u.a.m., und diese heißen durchsichtige Ma- > 
kerien, so wie die übrigen undurcbsichtlg heißen, 
durch welche das Licht nicht hindurch gehet. Eine 
vollkommen durchsichtige Materie würde diejenige 
seyn, welche alles darauf fallende Licht durchließe, 
und gar nichts zurück schickte. Dergleichen giebt es, 
soviel wir wissen, in der Natur nicht: das reinste 
Glas lasset nur einen Theil des darauf fallenden 
Lichts durch, ein andrer Theil geht davon, wie von 
undurchsichtigen Materien zurück, welches schon dar 
aus erhellet, weil wir sonst das Glas selbst gar 
nicht, sondern nur die hinter demselben befindlichen 
Sachen sehen würden. 
Wenn zwischen einem sonst sichtbaren und ent 
weder für sich leuchtenden, oder doch hinlänglich er 
leuchteten Körper und unserm Auge sich ein undurch 
sichtiger Körper in der Stellung befindet, daß eine 
grade Linie von dem leuchtenden oder dochhinlanglich 
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