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Die Optik.
eplittder, ' und die Strahlenpyramide sich in ein
Gtrahlenpribma Verwandeln.
9. §.
Es kennen unzadkigviels Eichtstrahlen ein
ander durchkreuzen, ohneeinander hinderlich
zu seyn. Denn man kann durch ein kleines, mit ei
ner Nadel in ein Kartenblatt gebohrtes loch eine
große Menge von Gegenständen aufieinmal deutlich
wahrnehmen, ja eine ganze Landschaft dadurch über
sehen. Dies wäre nicht möglich , wenn die von so
vielen sichtbaren Punkten durch die kleine Deffnung
ins Auge kommenden Lichtstrahlen bey ihrem Durch
gänge durch dieselbe einander hinderten. Im Ge
gentheil , es muß jeder von ihnen seinen Weg unge
stört, und ohne zu stören, durch die Oeffnung hin
durch bis zum Auge fortsetzen, und die Strahlen
müssen hinter der Qeffnung wieder aus einander
gehen.
10. §.
Jeder Lichtstrahl führt das Bild desjeni
gen Puncts eines sichtbaren Gegenstandes mir
sich, wovon er ausgehet, und die Erfahrung
Lehrt, daß unser Auge einerley Empfindung hak, es
mag der Lichtstrahl von einem solchen Punct des Ge
genstandes ihm in grader Linie unmittelbar zugeschickt
werden, oder der Strahl mag von einem Punct ei
nes andern Gegenstandes kommen, der den Strahl
nachdem er ihn aufgefangen hat, wieder zurück ins
Auge schickt. Nur muß im letztcrn Fall auf den
Punct, welcher den Strahl zurück schickt, nicht von
mehrern andern Puncten zugleich Licht fallen.
Man verschließe alle Deffnungen eines Zim
mers, durch welche das Tageslicht hineinfallen könn
te, sorgfältig-, und lasse nur eine einzige sehr kleine
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