Full text: Lehrbegriff der Optik und Perspectiv ([Theil 7])

I. Abschnitt. ii 
Oeffnung auf der Seite des Zimmers übrig, wo sich 
von der Sonne stark erleuchtete Gegenstände befinden, 
ohne daß die Sonne selbst durch diese kleine Oeffnung 
in das Zimmer scheine. In diesem verfinsterten 
Zimmer bringe man eine weiße Tafel, einen weißen 
Bogen Papier, oder etwas dergleichen gegen die klei 
ne Oeffnung; so siehet man aufder we.ßen Tafel die 
außerhalb des Zimmers der Oeffnung gegen über be 
findlichen Gegenstände in ihren eigenthümlichen Far 
ben aufs schönste, aber umgekehrt abgebildet. Die 
Bilder erscheinen um so lebhafter, aber desto kleiner, 
je naher man die Tafel der Oeffnung bringt: sie 
werden desto größer, je weiter man die Tafel von 
der Oeffnung entfernt, verliert aber dabey an der Hel 
ligkeit und Lebhaftigkeit der Farben. Diese Erfah 
rung giebt nicht allein einen Beweis des im Anfan 
ge dieses §. behaupteten Satzes ab, sondern bestäti 
get auch den Satz des vor. §. wie sogleich erhellen 
wird, wenn man sich den Erfolg bey der ganzen Be 
gebenheit den bisher vorgetragenen Gründen gemäß 
so vorstellet. 
n. §- 
Wenn das Aß ein geometrischer Punct A 2Fig. 
wäre; fb würde von jedem Punct des Gegenstandes 
ßM auf jeden Punct der gegen über stehenden Tafel 
ßvnur ein einziger Strahl fallen, wie L/, Mm, und 
so würden /, m, in so fern ste das von ß, M em 
pfangene Licht unverändert zurücksenden, und dadurch 
eine ähnliche Vorstellung, wieß, M erregen, Bilder 
der Puncte ß, M, des Gegenstandes seyn. Eben so 
würde von jedem andern Punct des Gegenstandes, der 
zwischen ß unb M liegt, ein Bild zwischen /und m auf 
der Tafel entstehen. Diese Bilder würden übrigens 
zwar unter sich aufder Tafel in eben der Ordnung neben 
ein.
	        
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