Full text: Lehrbegriff der Optik und Perspectiv ([Theil 7])

X Abschnitt. 
327 
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157« §. 
WaS zuerst die Bilder solcher Limen betrifft, 
die auf der Tafel senkrecht sind, und damit parallel 
laufen, so ist zu bemerken, daß ihre läge bey ver 
schiedener Entfernung des Auges nicht verschieden 
sey, weil die Bilder der Parallelen allemahl mit der 
Grundlinie parallel sind, und die Bilder der senk 
rechten Linien in den Augenpunct laufen, das Auge 
mag sich der Tafel nähern, oder davon weiter ent 
fernen. Das Bild eines Rechtecks wie QNip in 
der 39. Fig. stellt also auch noch ein Rechteck vor, 
wenn gleich das Auge weiter wegrückt, oder sich der 
Tafel mehr nähert, nur bleibt das Verhältniß der 
Seitenlinien gegen einander nicht einerley. 
Man laffe den Buchstaben D, S, L die Be 
deutungen dtS IO. und I l. §., so daß $ eine senk 
rechte geometrische Vertiefung bezeichnet, wozu die 
perspektivische Vertiefung / gehört; so hat man 
i 
. L — /♦ Daraus folgt J. I, = D./ + $. /, 
D + i 
„nd man fündet i= . Werden nun D, L, l 
in einerley Maaße ausgedruckt, so giebt dieser Aus 
druck die Lange der Linie wovon l das Bild ist, 
im geometrischen Maaß an, und man erstehet dar 
aus, daß i sich in einerley Verhältniß mit D än 
dere , wenn das Verhältniß -£-»'■■ einerley bleibt, 
das heißt: wenn eine sonst für eine gewisse Entfer- 
ming des Auges richtig verfertigte Zeichnung weiter 
vom Auge weggerückt wird, als es dem bey Verfer 
tigung der Zeichnung angenommenen Abstande des 
Auges gemäß ist; so werden die senkrechten Vertie 
fungen
	        
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