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Die Perspectiv.
machen, so kann man auch diese gegebene Lange von -
dem Proportionalzirkel mittelst des Handzirkels aus
aß auftragen.
\ 2 t 6. §.
Es giebt viele Falle, wo man sich mit Vortheil
der bisher vorgetragenen Regeln für die orthogra
phische Projektion bedient, um eine Sache perspekti
visch zu entwerfen. Am gewöhnlichsten geschieht es,
wenn der ganze Umfang der abzubildenden Sache in
Vergleichung mit dem Abstand des Auges sehr klein
ist, alsdenn sind die Strahlen, welche die Sache
ins Angeschickt, beynahe parallel, und weil es auf
die geringe Abweichung nicht ankommt, so nimmt
man an, daß sie vollkommen parallel seyn. Weil
übrigens bey der orthographischen Projection alle
scheinbare Verkürzung und Schmahlerung wegfallt;
so wählt man sie bey Zeichnung einzelner Gegen
stände vot'nehmlich urn deswillen häufig, weil man
dabey gewöhnlich die Deutlichkeit des Bildes, wo
bey alle Theile so viel möglich auseinander geseht
erscheinen, mehr als das völlig natürliche der Er
scheinung des Bildes zur Absicht hat. Daher wer
den fast alle Aufrisse von Maschinen, auch wohl Ge
bäude nach ihrem äußerlichen Ansehen, orthogra
phisch-perspektivisch gezeichnet. Auch braucht man
diese Projectionsart wohl bey Festungen und Städ
ten , wenn alles ohne scheinbare Schmahlerung ins
Auge fallen soll.
2!?. §. ]
Hiebcy kommt es nun allerdings auch auf eine
geschickte Wahl der tage des Auges an, und man
kann dasjenige, was davon im ¡X. Abschnitt gesagt
ist, leicht auf diese besondre Art der Projection an
wenden. Die Bestimmung der Entfernung des
Auges
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