Full text: Lehrbegriff der Optik und Perspectiv ([Theil 7])

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XX. Abschnitt. 
532. §. 
631 
Die künstliche Erdkugel, oder den sogenannten 
Globum terrestrem lernt man gewöhnlich schon bey 
Erlernung der politischen Geographie wenigstens so 
weit kennen, daß man einen Begriff von der Welt 
are, den Weltpolen, und dem Aequator der Erd 
kugel hat, gesetzt daß auch diese Kenntnisse vielleicht 
noch ziemlich mangelhaft geblieben waren. Die 
mathematische Geographie giebt von allem demje 
nigen umständlichen Unterricht, was die künstliche 
Erdkugel gleichsam im Modell vorstellt. Wenn 
nun gleich die mathematische Geographie Ln der 
Ordnung der mathematischen Wissenschaften erst 
nach der Perspectiv folgt; so wird es doch kein er 
heblicher Fehler wider die Methode seyn, wenn ich 
hier annehme, daß man die künstliche Erdkugel nach 
ihrem gemeinen Gebrauch kenne. Wer die Geome 
trie aus den beyden ersten Theilen dieses Lehrbuchs 
inne hat, und meinem Vortrage der Perspectiv bis 
her hat folgen können, der wird mich leicht verstehen, 
wenn ich nun noch von den bisherigen Lehren eine 
Anwendung auf die perspektivische Abbildung des 
Globus mache. 
Ich setze also voraus, daß man den Aequator 
der Erde, oder die von den Schiffern sogenannte 
Linie, die Axe dieses Aequators, oder die Erdaxe, 
welche verlängert dietVelraxe giebt, und die Pole bei 
der, die Erds und weltpole kenne. Ich setze ferner 
voraus, daß man wisse, was der Meridian eines OrtS 
sey, oder ßch wenigstens durch folgende Erklärung 
vorläufig einen Begriff davon mache. Alle größte 
Kreise durch die Weltpole, die folglich auf dem 
Aequator und allen seinen Parallelen senkrecht stehen, 
heißen Meridiane, oder Grundenkreise, und der 
spha-
	        
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