Full text: Lehrbegriff der Optik und Perspectiv ([Theil 7])

XXL Abschnitt. 6?s 
des Aequators sind zugleich Parallelrreise des Ho 
rizonts, die Meridiane sind zugleich Verticalkreise, 
und die Stundenwinkel zugleich Azimuchalwinkel. 
Man stelle sich nun vor, das Auge siche im Nadir, 
oder dem damit zusammenfallenden Pol des Aequa- 
tors, die Tafel aber sey der Aequator, der jetzt mit 
dem Horizont einerley ist, das Auge sehe also durch 
die Ebene des Aequators in die Höhlung derjenigen 
Halbkugel hinein, die über dem Horizont liegt. 
Werden nun die Meridiane nebst den Parallclkreisen 
des Aequators so abgebildet, wie sie dem Auge in 
der angenommenen Stelle erscheinen muffen, so nennt 
man dies die polarprojccrjon der Kugel. 
335- §. 
Die Regeln zur Zeichnung der stereographi- 
schen Polarprojecrion der Rugel zu finden. 
Aufl. Es sey AGBH der Aequator und hier ri 4 
zugleich der Horizont, k der eine Welkpol und hier Fig. 
zugleich das Zenith, 0 der andre mit dem Nadir 
Zusammenfallende Pol, worin das Auge steht, also 
0? die mit der Scheirellinie zusammenfallende 
Weltare. Ferner sey P/.OB ein Meridian durch 
einen bekannten Punct auf der Erdfiache, von wel 
chem die Azimuchalwinkel, die hier mit beu Stunden 
winkeln einerley sind, anfangen sollen: überdem sey 
PLSO ein andrer Meridian, der den vorigen unter 
dem Winkel APS schneidet, dessen Maaß der Bo 
gen A8 ist. Endlich sey MLEN ein Parallelkreis 
des Aequators, dessen Abstand vom Aequator der 
Bogen 8L, vom Pol P aber der Bogen PL ist. 
Was nun zuerst die Projectionen der Meridiane 
betrifft, so erhellet, ohne daß es einmahl nöthig ist, 
auf die allgemeine Aufgabe des 329. §. zurück zu 
gehn.
	        
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